Die Feuerwehr braucht Personal
Die Freiwillige Wehr komplettiert ihren Vorstand. Doch den plagen Sorgen. Die Zahl der Mitglieder ist gefallen.
Wülfrath. Die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath blickt zurück auf ein verhältnismäßig ruhiges Jahr 2017. Daher war der Neujahrsempfang vor allem eines: eine große Danksagung. Die Feuerwehr dankt Rat und Verwaltung, die Bürgermeisterin dankt ihrerseits. Die Jugendfeuerwehr dankt ihren Ausbildern, die Leitung dankt dem Förderverein, und alle danken Matthias Mausbach. Der ehemalige Vize-Wehrleiter wird schmerzlich vermisst, seit er vor sechs Monaten nach Mettmann gegangen ist. Doch mit Christian Dohle konnte ein würdiger Nachfolger qualifiziert werden, der nun mit Sven Salomon und Leiter Guido Großmann das Team komplettiert.
Claudia Panke, Bürgermeisterin
Bürgermeisterin Claudia Panke lobte in ihrem Grußwort das Engagement der Feuerwehr als „außerordentlich“. Deshalb mache es sie traurig und wütend, dass es immer mehr Angriffe von Gaffern auf Rettungskräfte gebe. „Die tätlichen Angriffe auf Helfer sind unerträglich, ich fordere Strafen und Konsequenzen“, so Panke. Positiv sei zu berichten, dass im Sommer der neue Brandschutzbedarfsplan verabschiedet worden sei und die Planungen für die Sanierung der Hauptwache und den Neubau eines zweiten Standortes in Wülfrath-Süd vorangeschritten seien. Die Bürgermeisterin lobte außerdem „die hervorragende Arbeit“ des Fördervereins. So sei der Infoabend für Mitglieder von Rat und Verwaltung im Herbst „Werbung par excellence“ gewesen und die „legendäre Rettung“ von Kämmerer Rainer Ritsche aus dem Schlauchturm noch in bester Erinnerung.
Das Jahr 2017 sei eines ohne ganz große einsatzbedingte Herausforderungen gewesen, fasste Kreisbrandmeister Thorsten Schams zusammen. Die Summe aller Einsätze ist zwar gegenüber 2016 von 458 auf 539 gestiegen, doch davon waren der größte Teil technische Hilfeleistungen wie Verkehrsunfälle, Ölspuren oder Tierrettungen.
Die Zahl der Brandeinsätze ist dagegen von 69 auf 51 zurückgegangen. Neben der Qualität, nämlich der Ausbildung und Förderung der Feuerwehrleute, komme es auch ganz entscheidend auf Quantität an, betonte Wehrleiter Guido Großmann: Die Einsatzabteilung zählt nur noch 85 aktive Mitglieder, das sind sechs weniger als im Jahr davor. „Ziel muss es sein, die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr zu erhalten oder besser noch auszubauen“ so Großmann. Durch direkte Ansprache und Werbung auf Festen soll bald wieder eine Mannschaftstärke von mindesten 100 Kameraden erreicht werden.
Zum Abschluss des offiziellen Teils gab es noch eine Überraschung: Ortsbeauftragter Frank Riederich überbrachte Grüße des THW-Ortsverbandes Heiligenhaus/Wülfrath und dankte für die gute Zusammenarbeit seit 60 Jahren. Doch nicht nur das: Die Feuerwehr-Leitung wurden nach vorne gebeten, um eine besondere Ehrung zu erhalten. Das THW verlieh Guido Großmann, Sven Salomon und Christian Dohle für besondere Verdienste das Helferzeichen in Gold und eine Urkunde, unterschrieben von THW-Präsident Albrecht Broemme.