Die Freiwillige Feuerwehr hat eine neue Leitung
Das neue Führungstrio hat schon einige Ideen, den Brandschutz in Wülfrath nach vorne zu bringen.
Wülfrath. Die Führungskrise ist beendet. Seit Dienstagabend hat die Freiwillige Feuerwehr eine neue Leitung. In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Rat der Stadt erwartungsgemäß Guido Großmann zum neuen Stadtbrandmeister bestellt, Matthias Mausbach zu seinem Stellvertreter.
Doch es ist kein Duo, das an der Spitze der Wehr stehen wird. „Sven Salomon gehört gleichberechtigt dazu“, sagt Großmann im WZ-Gespräch. Er wird in der Funktion des Bereichsführers die Führungsriege komplettieren. „Einer muss die Kappe aufhaben“, sagt Großmann. „Aber wir verstehen uns als ein Team“, sagt Mausbach. „Jeder hat so seine zehn Zuständigkeitsbereiche“, fügt Salomon hinzu. Und es gibt einiges zu erledigen. „Ja, wir haben uns eine Menge vorgenommen“, sagt Großmann.
Fast ein halbes Jahr schwelte Ärger in der Wehr — hervorgerufen durch die Ankündigung der Stadt, die Amtszeit von Stadtbrandmeister René Rahner nicht verlängern zu wollen. „Das ist jetzt Vergangenheit. Wir wollen einen klaren Schnitt“, so Großmann. Und Matthias Mausbach glaubt, „dass die vergangenen Monate keine Wunden hinterlassen haben. Aber Kommunikation ist schon sehr wichtig. Wir müssen viel miteinander reden.“
Kreisbrandmeister Rolf Lenatz hatte das Duo dem Rat vorgeschlagen. Dort stellten die Bewerber sich und ihre Pläne vor. Die Benennung war letztendlich Formsache. Auch die Politik hatte Interesse, eine tragfähige Lösung zu finden.
Großmann und seine Mitstreiter sind hochmotiviert. „Das ist ein bisschen wie die Vorfreude auf Weihnachten“, sagt Mausbach. Der 34-Jährige ist Berufsfeuerwehrmann in Düsseldorf, zuvor war er schon in Erkrath bei der Feuerwehr. „Wir haben für uns einen roten Faden bereits festgelegt, was wir angehen wollen, wie wir was umsetzen wollen“, sagt Salomon (35). „Da steht eine ganze Menge an“, weiß er.
Ganz oben auf der Liste: „Wir haben im Moment 85 Aktive in der Wehr. das reicht nicht. Wir brauchen Nachwuchs — und das nicht nur über die Jugend. Wir suchen auch Quereinsteiger mit Lebenserfahrung“, sagt Großmann (43).
Eine hohe Priorität hat auch der bauliche Zustand der Feuerwehrwache an der Wilhelmstraße. „Es ja nun nicht neu, dass die Situation beengt ist“, sagt Mausbach. „Es fehlt nicht nur an Hallen und Unterstellmöglichkeiten für unsere Fahrzeuge. Die Wagen, die draußen stehen, altern schneller“, so Großmann. Im Winter könne das ganze Einsätze gefährden, „weil Wagen erst freigekratzt werden müssen“, sagt Salomon.
Mit der Stadt seien bereits viele Gespräche geführt worden. „Wir haben den Eindruck, dass in der Verwaltung eine große Bereitschaft vorhanden ist, uns zu helfen“, sagt Großmann. Mausbach fügt mit einem Lächeln hinzu: „Aber über Geld wurde noch nicht gesprochen. Kostenlos sind notwendige Veränderungen nicht.“