Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr
Beim Tag der offenen Tür auf der Wache Wilhelmstraße konnten sich kleine Jungs schon mal wie große Wehrleute fühlen.
Wülfrath. Auf zum Einsatz! Der Feuerwehrhelm sitzt fest auf dem Kopf, das Schutzvisier ist runter geklappt, beide Hände umfassen sicher das Lenkrad des Löschfahrzeuges. Der zweieinhalbjährige Elio fühlt sich wie die Feuerwehrmänner in seinem Kinderbuch.
Nur leider ist er noch zu klein, um über das Lenkrad hinweg zuschauen. Dem Spaß tut das Elio auf dem Tag der offenen Tür der Feuerwehr Wülfrath aber keinen Abbruch.
„Davon wird er sicher die nächsten Wochen täglich erzählen“, sagt Mutter Anja Krokowski lachend. „Feuerwehrmann zu werden, ist natürlich sein großer Traum. Wenn er draußen das Martinshorn der Feuerwehr hört, kann er immer ganz besonders gut einschlafen“, erzählt Elios Mutter.
Einmal hinter die Kulissen des Feuerwehr-Alltags schauen. Für viele Jungen ist das ein Traum. Beim Tag der offenen Tür der Wülfrather Feuerwehr am vergangenen Samstag waren der kindlichen Neugier und natürlich auch der der Erwachsenen keine Grenzen gesetzt.
In der Fahrzeug-Ausstellung konnten beispielsweise die Unterschiede in der Ausstattung eines Umweltschutz-Gerätewagens, der Löschfahrzeuge und des Einsatzleitwagens erkundet werden.
Wie anspruchsvoll eine präzise Löscharbeit sein kann, könne die Besucher an einer Spritzwand selbst ausprobieren. Ihre unterschiedlichen Uniformen präsentierten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in einer eigenen kleinen Modenschau. Von dem repräsentativen schicken Anzug mit weißem Hemd und dunkler Hose bis zum Chemikalien- oder Schnittschutzanzug reichte die Vorstellung.
Ein Publikumsmagnet waren vor allem die unterschiedlichen Demonstrationen der Feuerwehr. Neben einer Einsatz- und Löschdemonstration, zeigte beispielsweise die Jugendfeuerwehr eine Fettexplosion in einer von der Velberter Feuerwehr ausgeliehenen Küche. Zunächst wird ein Topf mit Fett so lange erhitzt bis sich erste Flammen bilden.
Dann veranschaulichte Tim Kirschner von der Jugendfeuerwehr, was passiert, wenn man nun versucht, das brennende Fett mit Wasser zu löschen. Eine riesige Stichflamme schoss empor. „Richtig wäre es gewesen, einen Deckel auf den Topf zu legen und das Fett langsam abkühlen zu lassen“, erklärte Kirschner.
Die größten Warteschlangen bildeten sich aber für die Rundfahrt mit dem Löschfahrzeug. „Wir sind schon eine Runde gefahren, aber gleich muss ich mich nochmal anstellen. Mein Sohn will unbedingt noch ein zweites Mal mitfahren“, berichtete Jennifer Mäder.
Im Moment spielt ihr zwei jähriger Sohn Leon noch mit seinem Freund Julius (2) an einem Wasserhahn des ausgestellten Löschfahrzeugs. Als der werdende Unterbrandmeister Fabian Schulz den beiden Jungs auch noch einen Löschschlauch in die Hände gibt, bekommt Mutter Mäder es mit der Angst zu tun: „Wasser hat eine magische Anziehungskraft auf die Kleinen — da bleibt jetzt aber keiner mehr trocken“.
Schnell kann Schulz die Mutter beruhigen, der Löschschlauch ist nicht angeschlossen. Aber für ein schönes Erinnerungsfoto posieren die beiden begeistert mit dem Löschschlauch.
Alle zwei Jahre organisiert die Feuerwehr ihren Tag der offenen Tür. „Mit der Veranstaltung wollen wir einerseits Familien und Interessierten einen Einblick in unsere Arbeit ermöglichen, auf der anderen Seite sind wir als hundertprozentig ehrenamtliche Truppe natürlich auch immer auf der Suche nach Nachwuchs“, sagt Löschzugführer Sven Salomon.