Neviges Digitale Schule – endlich geht es voran
Neviges. · Bis zum 31. März 2020 sollen das Rathaus und 17 Schulen an das Breitbandnetz der Stadtwerke angeschlossen sein. Die Freude über leistungsfähigeres Internet ist auch an Nevigeser Schulen groß.
Zuletzt hatte der Rat vor zwei Wochen in Sachen Digitalisierung der Schulen die Maßnahmen- und Investitionspläne unter Einbeziehung der Förderprogramme „Gute Schule 2020“ und „Digitalpakt NRW“ beschlossen. Gestern informierten die Stadtwerke über den aktuellen Stand. Der Ausbau schreitet auch in den vier Nevigeser Grundschulen und der Gesamtschule voran: „Die Glasfaser-Anschlüsse sind gelegt“, berichtet Oliver Schmidt, städtischer IT-Koordinator für die Schulen. Nächster baulicher Schritt ist die strukturelle Verkabelung in den Schulen. Die findet in der Evangelischen Grundschule gerade im Rahmen der Umbauarbeiten statt.
In der Sonnenschule und der Regenbogenschule beginnen die Arbeiten im nächsten Jahr. In der Tönisheider Grundschule ist das Gebäude Kirchstraße zu 90 Prozent fertig verkabelt, im Altbau an der Nevigeser Straße geht es 2021 los.
An der Gesamtschule will man Ostern starten, um bis zum Sommer fertig zu sein. Die Eile hat praktische Gründe: „Die Schule zählt erst vier Klassen, die in einem Trakt untergebracht werden können, während im anderen voll gearbeitet wird“, so Schmidt. Außerdem stehen in der ehemaligen Realschule Arbeiten wie der Mensaumbau an, so dass es sich anbiete, die Dinge in einem Zug zu erledigen. Allerdings könne es bei den Ausschreibungen schwierig werden, Fachfirmen zu den kalkulierten Preisen zu finden: „Jetzt bauen auch andere Städte die digitale Infrastruktur ihrer Schulen aus.“
Die Schulen freuen sich, dass es vorangeht: „Die Rechner, die wir haben, brauchen ewig, bis sie hochgefahren sind“, sagt Bärbel Emersleben, Leiterin der Tönisheider Grundschule. An der Nevigeser Straße gibt es außerdem keinen Internetzugang. Zur digitalen Infrastruktur gehöre auch das noch fehlende WLAN. Die Regenbogenschule hat als Übergangslösung ein Drahtlosnetzwerk in einem Klassenraum aufgebaut und arbeitet mit 15 angemieteten Grundschultablets. „Das war eine pädagogische Entscheidung“, erläutert Schulleiter Arnfried Szymanski, denn mit 25 Kindern an einem PC komme man nicht weit. Nachteil sind die Kosten von 204Euro pro Schuljahr für die Eltern.
Weitere Bausteine sind die Fortbildung des Kollegiums und die Erstellung eines Medienkonzeptes, in dem Schwerpunkte gesetzt werden können – zum Beispiel Präsentationstechnik oder mehr Geräte für Schüler.
Lahme Rechnerstrukturen beklagt auch die Leiterin der Sonnenschule, Ilka Powilleit. „Wir werfen morgens als erstes die PCs an“, sagt sie schmunzelnd. Ihre Schule will mit Hilfe des Fördervereins bereits im nächsten Jahr mit 15 iPads arbeiten. „Wir freuen uns auf Kabelanschluss und WLAN“, sagt Jens Bullmann, der stellvertretender Leiter der Gesamtschule. Einziges genutztes Medium ist dort zur Zeit ein
Smartboard.
Aktuell bauen die Stadtwerke Velbert in drei Clustern das Glasfasernetz aus. In der Röbbeck ist es fertig, in Neviges und Tönisheide sind bereits über die Hälfte der Hausanschlüsse getätigt. „Wir verbuddeln die Leitungen bis zu den Häusern. Was wir nicht selbst können, ist die aktive Infrastruktur, und da vor allem der Vertrieb für Gewerbekunden“, sagt Geschäftsführer Stefan Freitag. Er stellte den Partner Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet (TMR) vor. „Seit August 2019 haben wir zwölf hochwertige Kunden gewonnen und dazu gehört auch die Stadtverwaltung mit den Schulen“, so TMR-Geschäftsführer Patrick Helmes. „Bis zum 31. März werden alle Schulen ans Netz angeschlossen sein“, verspricht Stefan Freitag und meint damit 17 Schulen, vor deren Toren das Glasfaser liegt. „Wir haben mit neuen Fachleuten für den Support nachgelegt“, ergänzt Bürgermeister Dirk Lukrafka.
Jens Raffenberg, der kommissarische Leiter des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums in Velbert-Mitte, das als erstes in den Genuss der neuen Technik kommt, ist dafür sehr dankbar. „Das hilft uns sehr stark.“