Wülfrath Dorfstraße soll in vier Wochen keine Baustelle mehr sein
Wülfrath · Das Tiefbauamt informierte beim Bürgerverein Düssel über die Tücken der Kanalsanierung.
. Der Abwasserkanal in der Dorfstraße ist für die Düsseler schon seit Jahren ein Ärgernis. Erst dauerte es aus ihrer Sicht viel zu lange, bis die Stadt die Sanierung der schadhaften Leitung beauftragte, obwohl man im Rathaus längst darum wusste, dass es regelmäßig nach Starkregen im Dorf zum Himmel stank. Das Abwasser quoll vor allem in der Senke vor der katholischen Kita aus den Gullys, überzog die Straße und den Parkplatz am Pfarrheim mit einem schmierigen Fäkalienfilm, garniert mit Toilettenpapier sowie benutzten Hygieneartikeln. „Und jetzt wird gefühlt seit über einem Jahr am Kanal gearbeitet und ein Ende der Sanierung ist immer noch nicht abzusehen“, sagte Vorsitzender Thomas Kaulfuß beim Stammtisch des Bürgervereins Düssel in der Gaststätte „Zur Kantine“. Nach Dornap hatte der Vorstand auch Tiefbauamtsleiter Frank Klatte und seinen Mitarbeiter Oliver Konstanty eingeladen, um über den Sachstand zu informieren. Ergebnis: In rund vier Wochen dürfen die Düssler sich über die Fertigstellung freuen.
„Ich bin erst seit Anfang des Jahres bei der Stadt“, erklärte Oliver Konstanty eingangs, warum er zur leidigen Vorgeschichte nichts werde sagen können. Dann überraschte er sogleich mit der Aussage: „Wir sind im Prinzip fertig.“ Auch die geplante Sanierungsdauer sei somit eigentlich kaum überschritten worden. Nach Aufnahme der Arbeiten im Oktober 2018 sollten diese Anfang Juli 2019 abgeschlossen sein. Dass auf der schmalen Kreuzung im Dorf, die zeitweise vom Finken- beziehungsweise Zeisigweg her kommend gar nicht mehr anzusteuern war, auch in dieser Woche ein Bagger abermals den nur provisorisch zugeteerten Kanalverlauf wieder aufriss, dafür sei nicht die Stadt, sondern die Stadtwerke verantwortlich.
Überraschung hat Arbeiten
um zwei Wochen verlängert
„Überraschenderweise sind wir auf deren Gas- und Waserleitungen gestoßen, die über unserem Kanal die Straße kreuzten. Die hätte man normalerweise im Gehweg vermutet. Es handelt sich um reine Rohrarbeiten für den letzten Schieber. Ohne diese Überraschung wären wir vor zwei Wochen fertig gewesen“, so Oliver Konstanty. Nach einer Video-Befahrung des sechs Kilometer langen Dorfstraßen-Kanals war das Tiefbauamt erst von „kleineren Beschädigungen“ ausgegangen, die sich mittels Schlauchliner-Verfahren zügiger hätten reparieren lassen. Doch es wurden bei genauerer Betrachtung gravierendere Probleme entdeckt. „Ein Teil war hydraulisch überlastet“, hielt Konstanty fest. Durch den nahen Bach, aber auch deffekte Leitungen, habe es in sechs Metern Tiefe viel Fremdwasser in den Kanal gespült, das dort nicht hingehöre. Auch kleine Gegengefälle, also Steigungen, die den Abfluss behinderten, habe man vorgefunden. All das begründete die dann folgende offene Bauweise bei der Sanierung. Ursprünglich hatte die Verwaltung die Kosten mit 200 000 Euro veranschlagt. Jetzt steht fest, es wird teurer. Um wie viel? Das vermochte Oliver Konstanty auf WZ-Nachfrage nicht zu beziffern: „Die Abschlussrechnung liegt uns noch nicht vor.“ Was noch fehle sei die Feinschicht, sprich die bündige Asphaltierung der Baustelle.
„Wann sind Sie denn konkret fertig?“, fragte Thomas Kaulfuß. „Der Rohrmeister der Stadtwerke hat uns gesagt, dass sie noch zwei Wochen benötigen. Weitere zwei Wochen brauchen wir für den Feinschichtauftrag“, antwortete Frank Klatte.