Düsseler Straße wird dicht gemacht
Die Sanierung des Kreisels bringt zwei Tage lang Ausnahmezustand.
Brandneu und schon kaputt. Wer beim Versandhandel so eine Erfahrung macht, der schickt die Ware umgehend zurück. Bei einem Kreisverkehr ist das allerdings schwierig. 2011 ist der Kreisel an der Düsseler Straße vor dem Discounter Lidl gebaut worden, schon kurze Zeit später riss die Fahrbahndecke immer wieder auf.
Eckhard Stielke vom Tiefbauamt berichtet: „Wir haben jedes Jahr mehrfach nachgebessert.“ Jetzt soll Schluss sein mit Flickschusterei, der Asphalt wird erneuert. Dazu muss die Stadt in der zweiten Woche der Sommerferien den Kreisverkehr mindestens zwei Tage komplett sperren — mit Auswirkungen für den Verkehrsfluss in ganz Wülfrath.
Doch die Vollsperrung muss sein, beteuert Stielke. Dass man damals den Verkehr an der Baustelle vorbeigeführt und daher den Asphalt nicht in einem Guss aufgezogen habe, sei genau der Fehler gewesen, der sich später gerächt habe. Jetzt darf das Bauunternehmen noch einmal ran. Die Stadt kostet das aus zwei Gründen nichts: Erstens handelt es sich um eine Mängelausbesserung und zweitens ist an dieser Stelle das Land gefragt.
Was kommt auf die Autofahrer zu? Am Montag und Dienstag, 6. und 7. Juli, ist die Durchfahrt noch weitestgehend möglich, eine Ampel soll den Verkehr regeln. Nur die Anwohner der Kastanienallee schauen vom ersten Tag an in die Röhre: Die Straße wird zur Sackgasse.
Ab Mittwoch, 8. Juli, wird der Kreisel dann für drei Tage voll gesperrt. „Ortsunkundige fangen wir früh ab“, sagt Stielke. Der Verkehr wird bereits ab der B7 in Richtung Wülfrath weiträumig mit Schildern umgeleitet. Für Anwohner oder Kunden, die den Discounter erreichen möchten, wird es komplizierter. Die größten Umwege kommen auf Anwohner der Hundertwassersiedlung zu, die nach Wülfrath möchten. Lidl ist über den Flehenberg zu erreichen.
Ausnahmsweise öffnet die Stadt Schleichwege und hebt das Durchfahrtsverbot an einigen Stellen auf — eine Art stille Lösung. Stielke erklärt: „Da wird es keine Hinweisschilder geben: Bitte hier durchfahren! Aber es wird für die Tage der Sperrung geduldet.“ So werden etwa am Anemonenweg sowie am Flehenberg die Poller entfernt und an der Kölnischen Landstraße die Schranke geöffnet, so dass neue Ausweichstrecken entstehen.
Nutzer des ÖPNV hingegen haben schlechte Karten. Die Linie 641 fährt keine Umleitung, sondern endet voraussichtlich für zwei Tage an der Wieden Schleife.