Ein Haus für alle Vereine

Die Stadt möchte viele Wülfrather Sportler auf der Anlage am Erbacher Berg zusammenführen.

Wülfrath. Eigentlich sei der Name „Haus des Sports“ nur ein Arbeitstitel gewesen, der sich dann aber verselbstständigt habe. Deshalb hat Bürgermeisterin Claudia Panke noch Schwierigkeiten damit. Tatsächlich erinnert „Haus des Sports“ eher an eine sozialistische Einrichtung aus der Zeit, als Deutschland zweigeteilt war, als an den neugestalteten gastronomischen Betrieb des Sportzentrums am Erbacher Berg.

Das ehemalige Vereinsheim des 1. FC Wülfrath soll künftig ein Haus und Treffpunkt für alle Wülfrather Sportvereine werden. Deshalb hat die Stadt es seit April an Marion Abukhater verpachtet. Darüber hinaus wünscht sich die Stadt auch mehr Sportler auf der Anlage, die keinem Verein angehören. Bürgermeisterin Panke: „Deshalb werden wir die Anlage stärker bewerben.“

Zwar bleiben der 1. FC Wülfrath und die Wülfrather Schüler die Hauptakteure am Erbacher Berg, aber ab 8 Uhr morgens darf jeder Sportler unter der Woche auf die Anlage, so lange er nicht den Schul- oder Vereinssport behindert. Fußball, stellt Erster Beigeordneter Rainer Ritsche allerdings klar, darf nur auf dem dafür vorgesehenen Kleinfeld und nicht auf den zwei großen Kunstrasenplätzen oder dem Rasenplatz gespielt werden.“ Gleichwohl könnten beispielsweise Firmen die Plätze anmieten. Ritsche: „Wir wollen hier einfach mehr Leben hochbringen.“

Deshalb wurde das Vereinsheim in eine öffentliche Gaststätte umgewandelt, in der auch Wanderer oder Radfahrer einkehren können. Pächterin Abukhater verspricht ordentliche Hausmannskost, auf Vorbestellung serviert sie beispielsweise Erbsensuppe oder Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Da dem 1. FC Wülfrath mit der Umwidmung des Vereinsheims eine wichtige Einnahmequelle verloren gegangen ist, haben sich Verein und Stadt darauf verständigt, dass der FCW die Grünflächen der Anlage pflegt und dafür Geld von der Stadt bekommt.

Neben dem FCW und Fathispor könnte sich auch der Vorstand des TSV Einigkeit Dornap vorstellen, einmal an den Erbacher Berg zu ziehen. „Aber nur dann, wenn die Anlage ausreichend Kapazitäten hat“, sagte Klaus Mischketat, Vorsitzender der Dornaper. Dafür müsste ein vierter Fußballplatz gebaut werden. Ein Umzug kommt für die Dornaper aber auch nur dann infrage, „wenn unsere eigene Identität gewahrt bleibt. Wir wollen kein Anhängsel des 1. FC Wülfrath werden“, sagte Mischketat weiter. Also werden die Dornaper vorläufig noch in Düssel bleiben. Mischketat: „Das einzelne Mannschaften in naher Zukunft am Erbacher Berg trainieren und spielen, kann ich mir vorstellen.“ Sie würden dann auf Kunstrasen statt auf Asche spielen.