Ein Quintett für Rohdenhaus

Gesellschaft: Der Bürgerverein ist auf dem Weg. Das Ziel: ein Bürgerzentrum in der Schule.

Wülfrath. "Wir können nicht zulassen, dass der Stadtteil Rohdenhaus abgehängt wird. In den letzten Jahren wurde das Dorf systematisch kleingeredet", macht Herbert Romund (DLW-Ratsherr) seinem Ärger Luft. Romund ist einer von fünf Rohdenhauser Bürgern, die am Dienstagabend den Bürgerverein Rohdenhaus auf den Weg gebracht haben. Die offizielle Gründung ist für August terminiert.

"Nach einer Sprechstunde bei der Bürgermeisterin kam bei uns die Idee auf, einen Bürgerverein zu gründen, um unsere Interessen selbstständig und organisiert zu vertreten", so Mitinitiatorin Silke Balk die Idee. Man habe festgestellt, dass sich viele Vereine für Rohdenhaus stark machen, alleine jedoch wenig Chancen haben. Zusammen mit Ehemann Torsten Balk, Herbert und Ulrike Romund und Sonia Altmeyer will Silke Balk nun erreichen, "dass endlich mal mehr getan wird als Reden."

Um die Bereitschaft für Engagement im zukünftigen Verein zu prüfen, hatten die Organisatoren alle Bürger des Stadtteils in das Gebäude der Grundschule zum ersten Austausch eingeladen. Rund 35 Rohdenhauser finden sich ein und brauchen nicht lange um Ideen gebeten zu werden. "Die Kinder und Jugendlichen sitzen seit der Schließung des Jugendclubs auf der Straße. Der einzige Spielplatz ist der auf dem Schulgelände", bemängelt Sigrid Wittenhaus-Brunswig die mangelnde Ausstattung im Jugendbereich. "Auch den Senioren fehlt eine Lobby. Man könnte zum Beispiel ein Café für Jung und Alt einrichten", sinniert Herbert Romund und zielt auf das erste gemeinsame Ziel des zukünftigen Vereins: ein Plan für die weitere Nutzung des bald leerstehenden Schulgebäudes. Es soll ein Bürgerzentrum werden.

Doch Torsten Balk mahnt zur Besonnenheit: "Es geht hier nicht darum, gegen die jetzige Situation zu protestieren, sondern darum, Rohdenhaus neues Leben einzuhauchen." Dass dem Quintett in diesem Punkt der Rücken gestärkt wird, zeigen die Anmeldelisten, die herumgereicht werden. Fast alle tragen sich ein, und auch für den Vorstand finden sich schnell Freiwillige.

Mit der Unterstützung der anderen Bürgervereine kann die Rohdenhauser Initiative rechnen. Und auch Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff versichert, der Stadtteil werde beim Gutachten für die Stadtentwicklung berücksichtigt.

Am Mittwoch, 13. August, ab 20 Uhr soll der Bürgerverein Rohdenhaus offiziell gegründet werden. Treffpunkt ist dann wieder das - bis dahin ehemalige - Schulgebäude am Angerweg.