Ein strukturierter Alltag bereitet auf die Rente vor

Im Wohnheim der Lebenshilfe leben aktuell 14 Bewohner.

Foto: Lebenshilfe

Velbert. Menschen mit geistiger Behinderung, die aus Altersgründen aus einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) ausscheiden, brauchen einen strukturierten Tagesablauf, um einem vorzeitigen Abbau der geistigen Fähigkeiten vorzubeugen. Der Kreisverband Mettmann der Lebenshilfe hat im Jahr 1998 die erste von drei Rentnergruppen installiert. Diese ist im Velberter Wohnheim des Sozialverbands untergebracht. Mittlerweile sind es 14 Teilnehmer, gut ein Viertel der Bewohner, die die Tagesstruktur nutzen.

Das Angebot der tagesstrukturierenden Maßnahmen orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Menschen. „Den Rentnern wird die Möglichkeit eröffnet, ihren Tagesablauf für sich selbst sinnvoll zu gestalten“, berichtet Thomas Stumpf, einer der beiden Wohnheimleiter. Weiter erläutert er: „Sie werden dabei unterstützt, selbst zu entscheiden und zu planen, wie sie ihren Tag füllen möchten, zumal nun der gesamte Tag zu ihrer freien Verfügung steht und nicht mehr größtenteils durch Arbeit verplant ist. Sie werden dazu angeregt, selbst Wünsche zu äußern und Ideen zu entwickeln. Dabei wird ihnen der Freiraum gegeben, die von den Mitarbeitern gemachten Angebote anzunehmen oder auch abzulehnen.“

Wichtig ist, den Rentnern die Möglichkeit zu geben, ihre geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten, insbesondere die Mobilität, trotz des Alterungsprozesses zu erhalten oder sogar noch zu erweitern. Um der Individualität des Einzelnen gerecht zu werden, gibt es Angebote für Einzelpersonen, Kleingruppen und die Gesamtgruppe. Beliebt sind natürlich Ausflüge in die nähere Umgebung sowie Malen, Basteln und Gesellschaftsspiele. Auch Reisen werden regelmäßig durchgeführt. Der Pflegeanteil wächst.