Ausstellung erinnert an das KZ Auschwitz

Velberter Gesamtschüler verarbeiten in einer Ausstellung die Eindrücke ihrer Stufenfahrt.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Im Foyer zur Aula der Gesamtschule, wo sonst Schüler fröhlich lachen und albern, herrscht betretende Stille. „Arbeit macht frei“ prangt über der Eingangtüre. Der Auschwitz-Projektkurs präsentiert seine Ausstellung „Mit eigenen Augen sehen, wovon andere nur reden“. Als Sena Parlak, Nina Grütz und Yanina Amend über ihren Besuch in Auschwitz sprechen, brechen die Gefühle auf, Tränen fließen. Die Drei werden von der Frage gequält „Wie kann ein Mensch so was tun?“. Obwohl Auschwitz sie immer begleiten wird, sind sie für die Erfahrung dankbar.

Seit zwölf Jahren fahren Schüler der Velberter Gesamtschule in das Konzentrationslager Auschwitz, wo sie hautnah die Orte der nationalsozialistischen Gräueltaten erleben. Ende Februar waren 50 Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 12 mit Kursleiter Thomas Badstieber unterwegs. Bevor es in das berüchtigte KZ ging, wurde in Berlin das jüdische Museum und das Haus der Wannsee-Konferenz besucht, wo die organisierte Massentötung der Juden beschlossen wurde. Anschließend tauchten die Velberter Schüler in Krakau in die Geschichte der dortigen Juden ein. „Diese Fahrten sind immer sehr emotional“, weiß Lehrer Badstieber.

Unter dem Eindruck der Gedenkstätten des Grauens haben die Teilnehmer eine Ausstellung organisiert, die ihre Betrachter berührt. Gleich am Eingang liegt ein großer Haufen Schuhe, eine Tapetenbahn mit dem Abdrücken nackter Füße führt zu den Stellwänden. „Die Häftlinge mussten sich nackt ausziehen und gingen so in die Gaskammern“, beschreibt Yanina Amend die grauenhafte Prozedur und die Umsetzung in der Ausstellung.

Mit Fotos, selbstgemalten Bildern, Texten und Videos bringen die jungen Leute die beklemmenden Gefühle rüber, die sie bei ihrem zweitägigen Auschwitz-Besuch entstanden sind. „Der Fremdenhass, der durch die Flüchtlinge spürbar wird, darf nicht dazu führen, dass so etwas noch einmal passiert“, mahnt Yania und fügt hinzu: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“