Eine neue Achse für die Innenstadt

Altbürgermeister Heinz Schemken und der Bergische Geschichtsverein wollen der City mit Museum und Schlüsselweg ein Gesicht geben.

Velbert. Neviges hat den Dom und das Schloss. Langenberg hat das historische Bürgerhaus. Und Velbert-Mitte? Dort fehlt das sichtbare Aushängeschild. Das finden jedenfalls Heinz Schemken (Archivfoto: simba) und Jutta Scheidsteger, die jetzt stellvertretend für die Fördergemeinschaft Schloss und Beschlag sowie den Bergischen Geschichtsverein Velbert-Hardenberg den Impuls für eine neue wichtige Achse in der Innenstadt geben wollen. Altbürgermeister Schemken erklärt: „Die Innenstadt soll ein Gesicht bekommen.“

Die gedachte Achse soll die Menschen einmal vom Busbahnhof über den Offersplatz durch die Innenstadt bis zum heutigen Forum Niederberg führen. Genau an dieser Stelle soll sich die City neu herausputzen. Größter Schritt ist der Auszug des Schloss- und Beschlägemuseums aus dem Forum in die Villa Herminghaus, inklusive Anbau. „Wir müssen unser Alleinstellungsmerkmal Schloss- und Beschläge mehr in den Vordergrund stellen“, sagt Schemken.

Dass das Museum selbst sehr gerne sichtbarer wäre und mit einem Umzug in die Villa liebäugelt ist nichts Neues (die WZ berichtete). Allerdings wollen Geschichtsverein und Fördergemeinschaft genau jetzt aus der Idee langsam Wirklichkeit werden lassen. Schemken sagt: „Wenn wir uns jetzt nicht melden, ist es bald zu spät. Das ist genau der richtige Zeitpunkt.“

Warum? Erst in der vergangenen Woche erhielt die Stadt von der Bezirksregierung Düsseldorf den Zuwendungsbescheid über 240 320 Euro für das Stadtumbaugebiet Innenstadt. Damit kommt die Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts nun konkret in Gang. Schemken und Scheidsteiger wollen nicht, dass der Faktor Kultur dabei vergessen wird.

Zumal es — so hat Schemken gehört — bereits wieder einen Investor geben soll, der mit einem Einkaufszentrum neben dem Forum Niederberg liebäugelt. Der ehemalige Bürgermeister findet: „Es kann nicht immer nur um Verkaufsflächen gehen, wir brauchen auch Kultur.“ Jutta Scheidsteger will abwarten, was überhaupt aus diesen Plänen wird: „Wenn ein neues Einkaufszentrum kommt, müssen wir die Visionen eben daran anpassen.“

Die Ideensammlung zur „Herminghaus-Achse“, für die es sogar eine Broschüre gibt, sieht in der jetzigen Fassung noch vor, dass der Museumsneubau mit Glasfront an den ehemaligen Industriehof erinnert. Die jetzigen Parkplätze der Villa Herminghaus würden zu einem Museumsplatz umstrukturiert, davor eine Wiese als „Chilloutzone“. Der Eingang des Museums soll zur Corbygasse ausgerichtet sein und die Besucherströme in die City leiten. Als Orientierung würde ein „Schlüsselweg“ dienen — eine Reihe von ins Pflaster eingelassenen Steinen mit entsprechendem Symbol.