Es bleibt beim „Nein“ für Aldi

Der Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung bekräftigt die Sperre für Einzelhandel an der Wilhelmstraße.

Wülfrath. Es bleibt dabei: Es wird kein Aldi-Markt an der Wilhelmstraße zwischen Tönisheider Straße und Aral-Tankstelle entstehen können — und auch kein anderer Supermarkt oder Discounter. Damit bekräftigte der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) einstimmig — bei Enthaltungen aus der CDU — seine Haltung.

Aldi will den Standort Roter Platz bekanntlich verlassen. Das Unternehmen hält den Markt dort für zu klein, das Parkplatzangebot für nicht ausreichend (die WZ berichtete). Dagegen würde der Discounter gerne an die Automeile wechseln. Eingangs der Diskussion um Einzelhandel dort machte Axel Effert (CDU) deutlich, dass viele Bürger das „Nein“ der Politik für einen Aldimarkt an der Wilhelmstraße nicht verstehen könnten. „Dabei wäre das nur ein Wechsel auf die andere Straßenseite“, sagte Effert.

Eine Position, die bei den anderen Fraktionen für Verwunderung sorgte. „Ich bin ein bisschen entsetzt“, kommentierte Hans-Jürgen Ulbrich (SPD) beispielsweise Efferts Einlassung. Stehe diese doch entgegengesetzt zur Position, „die wir als Rat immer gemeinsam vertreten haben“. Ein Discounter vom Schlage Aldis an der Ortsdurchfahrt schade auch dem Handel in der Innenstadt: „Gerade das wollten wir nicht.“

Axel C. Welp (SPD) erinnerte an das Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das der Rat 2008 beschlossen hat — und zwar einstimmig. In diesem Konzept werden die Bereiche definiert, wo zentrenrelevante Sortimente verkauft werden dürfen, wo wohnungsnahe Grundversorgung ermöglicht werden soll — und wo Einzelhandel ausgeschlossen sein soll. „An diesen Inhalten hat sich nichts geändert“, sagte Welp.

Frank Homberg (DLW) wies auf ein Verkehrsproblem hin, das durch einen Einkaufsmarkt an der Automeile ausgelöst werde. „Brauchen wir dann wieder eine Ampel an der Tönisheider Straße? Das kann niemand wollen.“ Wirtschaftsförderer Karsten Niemann erläuterte, dass bisher alle Versuche gescheitert seien, Aldi am Roten Platz zu halten. „Dabei haben wir uns offen gezeigt, über Erweiterungsmöglichkeiten zu sprechen.“ Gegenüber der WZ hatte Aldi erklärt, „demnächst“ den Standort Ellenbeek aufzugeben. Niemann erklärte, der Mietvertrag gelte bis 2013. Er betonte aber auch, dass die Stadt den Besitzer der infrage kommenden Flächen an der Automeile bei der Vermarktung unterstütze. Immerhin fünf Interessenten habe man vermittelt. Niemann: „Inzwischen hat sich beim Eigner die Erkenntnis durchgesetzt, dass seine Preisvorstellungen korrigiert werden müssen.“