Ex-Fußballer schnüren heute Wanderschuhe

Die Mitglieder des SV Union Velbert gehen einmal pro Monat auf Jedermann-Wanderung.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. „Heute gehen wir über die Alte Burg zum Hof Dielschneider, bei unserem ersten Vorsitzenden vorbei, über die Neustraße kommen wir wieder zum Waldschlösschen“, gibt der Wanderführer die Route vor. Bei dem 260. Union-Wandertag gibt Helmut Fuchs den Wanderführer.

„Mensch da geht es aber steil bergauf“, klagt eine Mitwanderin, und Helmut Fuchs lässt sich auf spontane Änderungen ein. „Wir sind schließlich alle über 70“, räumt er ein. Der Wandertag geht auf eine Tradition des TuS Neviges zurück. „Irgendwann Ende der 80er hatten sich ehemalige Fußballer nach ihrer aktiven Karriere auf dem Platz zum Wandern getroffen, um fit zu bleiben“, sagt der Wanderleiter, der erst im Jahr 2011 nach der Fusion des TuS mit dem FC Tönisheide zur Gruppe dazugestoßen ist.

„Früher war wir im Fußball echte Rivalen. Wir konnten gegen alle verlieren, nur nicht den TuS, das war Ehrensache.“ „Umgekehrt war es ebenso“, sagt das TuS-Urgestein Dieter Scholten, einer der Mitbegründer des Wandertages.

Hildegard Strüning, Ingrid und Helmut Schlüter, Ruth Molter und Roswitha Luderich sind Wanderer der ersten Stunde, die darauf aufmerksam machen, dass man nicht nur im Niederbergischen unterwegs ist. „So waren wir bereits im Westerwald auf Wanderschaft“, berichten sie. An dem Jedermann-Wandern kann jeder teilnehmen, wie der Name es schon sagt. „Wir hatten eine Weile immer welche aus Langenberg dabei, die mit uns gingen.“

Wenn die Wanderung wieder an ihren Ausgangspunkt ankommt, geht man nicht sofort auseinander. Vor einigen Tagen wurde gegrillt. „Sonst gehen wir immer zum ,Grafen’“, fügt Roswitha Luderich hinzu. Die weiß noch eine schöne Anekdote zu berichten: „Bei einer Wanderung hat mein Mann die Schuhsohlen verloren“, erinnert sie sich. „Ja, das stimmt“, bestätigt Karl-Hermann Luderich. „Zuerst die rechte Sohle, wenige hundert Meter weiter fiel die linke auch ab. Da bin ich dann auf Socken weitergegangen.“