Fotografen zeigen ihre Stadt

Netzwerk-Mitglieder veröffentlichen Kalender „Malerisches Wülfrath“.

Wülfrath. So hat man den Krapps Teich auch noch nicht gesehen: bei Nacht — und doch hell erleuchtet. Lichter von Laternen, ein greller Mond und moderne Fototechnik sorgen dafür.

„Vereinfacht gesagt wurden da mehrere Fotos übereinandergelegt“, erklärt Thomas Müller. Er ist Mitglied von „Wülfrath Creative Photography Gallery“ und Initiator des Fotokalenders „Malerisches Wülfrath“. Und in diesem ist auch das Krapps Teich-Motiv zu entdecken.

Im sozialen Netzwerk Facebook ist die Gallery ambitionierter Wülfrather Hobby-Fotografen längst etabliert. Nun der Schritt aus der virtuellen in die reale Welt. „Warum nicht mal ein Kalender mit aktuellen Wülfrath-Motiven?“, sagt Rita Bondsfield-Atteln — das war der Ausgangspunkt.

„Und der Thomas hat dann die Idee vorangetrieben“, fügt sie hinzu. „Der Thomas“ ist Thomas Müller, der mit seinen Bildern auch in der beliebten und vielfach angeklickten Gruppe „Damals in Wülfrath“ immer wieder für Aufsehen sorgt.

Es ist eine Gruppe von rund 15 Wülfrathern, die sich regelmäßig mit dem Thema Fotografie auseinandersetzen. „Wir suchen uns Themen aus und planen Fotoexkursionen“, skizziert Rosi Stöcker. Industrie in Duisburg oder der Zoo in Wuppertal — die Fotografen widmen sich dann auch mal intensiv einem speziellen Thema.

Im Mittelpunkt steht aber fast immer Wülfrath. „Ich habe eigentlich immer eine Fotokamera dabei“, sagt Rosi Stöcker. Und so eint die Frauen und Männer nicht nur das gemeinsame Hobby, sondern auch die Liebe zu ihrer Stadt.

Die Auswahl an aktuellen Fotografien aus der Kalkstadt ist riesig. „Deshalb gab es eine Vorauswahl für den Kalender“, so Bondsfield-Atteln.

70 Fotos standen schließlich im Finale. „Da haben dann auch mal Besucher unseres Stammlokals ,Altes Rathaus’ gefragt, welche ihnen besonders gut gefallen“, sagt Stöcker. 13 Motive blieben übrig — eines für jeden Monat und eines für den Titel.

„Der Blick auf Wülfrath hat sich geändert“, sagt Wolfgang Haupt. So bleibe die Stadt aber auch spannend. Für den Kalender setzen die Fotografen auf einen Mix: klassische Ansichten wie Fachwerk in der Innenstadt und der Wandel der moderner gewordenen Fußgängerzone.

„Und man muss auch mal Glück haben“, sagt Frank Wortmann. Ein Oldtimer, der im alten Düssel unterwegs ist — im Kalender ist diese Situation festgehalten.

Der Kalender erscheint in der ersten Auflage in nur 50 Stück, „wir können binnen einer Woche immer nachliefern“, so Müller. Aber, betont Bondsfield-Atteln, „wir wollten vorsichtig rangehen. Wir wissen ja nicht, ob das ankommt. Beim nächsten Mal haben wir mehr Erfahrung.“

Die erste Resonanz ist auf jeden Fall positiv. „Wir waren auch froh und stolz, als der Prototyp vorgelegen hat“, sagt Müller. Und im Bekanntenkreis sei das Interesse schon da.