Fünf Anbieter stellen ihre Wohnformen für Senioren vor

Interesse von Besuchern im Awo-Stadtteiltreff hielt sich in Grenzen.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Über neue Wohnformen im Alter informierten verschiedene Anbieter im Nevigeser Stadtteiltreff der Arbeiterwohlfahrt (Awo). „Unser Ziel ist es, dass ältere Menschen möglichst lange zu Hause wohnen können“, sagte Andrea Siepmann, die Leiterin des Stadtteiltreffs. „Unterstützungen wie Pflegedienst, Haushaltshilfe oder Tagespflege können hinzugebucht werden.“ Dagmar Czerny von der Diakoniestation hat regelmäßig mit alten Menschen zu tun, die zu ihr kommen und klagen, dass das Haus zu groß ist und man sich verkleinern wolle.

Weiterhelfen kann in diesem Falle Iris van Megen von der Sahle Baubetreungsgesellschaft. Sie stellte fest: „Wir haben Wohnungen, die ebenerdig sind und über eine barrierefreie Dusche verfügen. Die Treppenhausreinigung und der Winterdienst fallen auch nicht an. Das ist aktives Seniorenwohnen, dazu gibt es zweimal in der Woche Veranstaltungen im Gemeinschaftsraum. Das hilft gegen eine mögliche Vereinsamung.“

Auch das Domizil Burgfeld bietet Service Wohnen an, daneben eine Tagespflege, um die Häuslichkeit so lange wie möglich zu erhalten und dabei die Angehörigen zu entlasten“, wie es Stefanie Schlimme beschreibt. Dazu kommt eine Demenz-Wohngemeinschaft. Etwas Ähnliches betreibt die Bergische Diakonie Aprath.

Mit dem gemeinsamen Projekt der Wohn- und Pflegeberatung der Stadt Velbert, Sahle Wohnen, Domizil Wohnfühlen, Awo Neviges und der Demenzwohngruppe der Bergischen Diakonie wollte man gestern dahin gehen, wo alte Menschen sind. Doch das Interesse bei den Besuchern gestern Vormittag war eher gering. „Da habe ich noch Zeit mit“, lautete die durchgängige Auffassung der Besucher. Sie ließen sich ihr Frühstück dennoch schmecken. „Die Menschen befassen sich nicht gerne mit dem Thema, ich kann das nachvollziehen“, räumt Andrea Siepmann ein. „Wenn aber plötzlich Bedarf besteht, dann soll alles ganz schnell gehen“, da ist sich Dagmar Czerny mit ihren Kolleginnen einig.

Sie sehen sich im Übrigen nicht als Konkurrentinnen, sondern verstehen sich als ein Netzwerk. „Wir schauen, was für die jeweilige Situation passt.“ Das Projekt wird im nächsten Jahr fortgeführt. „Dann wird es um das sichere Wohnen gehen, wie man zum Beispiel Stürze im Alltag vermeiden kann“, kündigt Andrea Siepmann an.