Gemeinde muss weiter sparen

Im Finanzbericht wird für das Jahr 2015 ein Defizit von 258 000 Euro ausgewiesen.

Bei der Gemeindeversammlung der Evangelisch-reformierten Gemeinde gab Superintendent Jürgen Buchholz in einer kurzen Erklärung bekannt, dass Pfarrer Wolfgang Duthe nicht mehr im Dienste der Evangelischen Kirche stehe. Auf Gründe ging er nicht ein. Duthe war vor über drei Jahren vom Dienst beurlaubt worden.

Pfarrer Ingolf Kriegsmann ging bei der umfangreichen Tagesordnung unter anderem auf die Pfarrstellensituation in der Gemeinde ein. Er erinnerte daran, dass Pfarrer Rolf Breitbart im vergangenen Jahr in den Ruhestand getreten sei und Thomas Rehrmann zu seinem Nachfolger wurde. In Zukunft werden in der evangelischen Kirchengemeinde nur noch zwei Pfarrer tätig sein. Die bisherigen Gemeindebezirksgrenzen, bei denen ein Teil der Gemeindemitglieder zum Bezirk Stadtmitte/Rohdenhaus und der andere Teil zu Bezirk Ellenbeek/Süd gehören, wird aufgegeben.

Positiv wurde bei der Gemeindeversammlung aufgenommen, dass entgegen früherer Planungen die Kirche und das Gemeindehaus in Ellenbeek bestehen bleiben. Friedemann Schott machte in seinem Finanzbericht aber deutlich, dass der Erhalt der Gebäude in der Ellenbeek nur deshalb gesichert werden konnte, weil sich für diese Immobilien kein Käufer fand. „Ehe wir dann diese Gebäude brach liegenlassen, haben wir uns entschieden, das Gemeindeleben in der Ellenbeek aufrecht zu erhalten und die bestehenden Gebäude sinnvoll zu nutzen.“

Pfarrer Thomas Rehrmann stellte kurz das Modell einer Kulturkirche in Ellenbeek vor. Er machte deutlich, dass nach der Aufgabe der Stadthalle in Wülfrath ein größerer Veranstaltungsraum für Vereine benötigt werde. Im Gemeindehaus Ellenbeek stehe ein Raum für rund 200 Leute zur Verfügung, der für kulturelle Veranstaltungen gut genutzt werden könne.

Pfarrer Kriegsmann und Friedemann Schott erläuterten, dass die Situation in Rohdenhaus eine ganz andere wäre. Da versuche die Gemeinde, sich unbedingt von Immobilien zu trennen. Dies habe auch mit der finanziellen Situation der Gemeinde in Wülfrath zu tun. Schott verwies in seinem Finanzbericht darauf, dass im Haushaltsplan für 2015 ein Defizit von 258 000 Euro eingeplant worden sei. Er führte aus, dass Erlöse aus dem Verkauf von Immobilien gezielt einer Rücklage für die Sanierung bestehender Gebäude zugeführt werden.

Ein Gemeindemitglied aus Rohdenhaus bemerkte kritisch, dass es nicht nachvollziehen könne, dass das leerstehende Pfarrhaus in Rohdenhaus nicht vermietet werde. „Da verzichtet die Gemeinde doch freiwillig auf Einnahmen.“

Pfarrer Kriegsmann erklärte, dass es oft schwierig sei, einen geeigneten Mieter zu finden. Zudem müsse bedacht werden, dass die Gestaltung eines Mietvertrages oft mit Hürden verbunden ist. So sei beispielsweise der Abschluss eines Zeitmietvertrages schwierig.