Nach China mit Lukas und Jim

Das Kuhstall-Theater spielt Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer.

Foto: Simone Bahrmann

Das Wummern einer Dampflok tönt durch die Aula des Gymnasiums Langenberg, dann folgt ein schriller Pfiff: In diesem Jahr hat sich das Kuhstall-Theater „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende vorgenommen, und einen Monat vor der Premiere laufen die Proben auf vollen Touren. Erstmals treten die Darsteller komplett in Kostümen auf — für Regisseur José Almansa steht jetzt der Feinschliff auf der Tagesordnung.

„Nach 23 Stücken, die wir schon gespielt haben, wird es langsam schwierig, etwas passendes zu finden“, meint Annette Haupt, die den Jim Knopf verkörpert. Sie sieht das Werk, das vor allem durch die Augsburger Puppenkiste bekannt wurde, als Herausforderung: „Marionetten agieren ganz ohne Mimik, die müssen wir liefern.“

Emotionen, der Spaßfaktor und ein bisschen Action seien wichtig, um die Kinder zu fesseln. Aber auch die erwachsenen Zuschauer dürfen sich wieder auf den einen oder anderen Einfall des Ensembles freuen. Daneben sei die Freundschaft, das Zusammenspiel zwischen dem Erwachsenen Lukas und dem Kind Jim faszinierend, so Haupt: „Oft ist es Jim, der den passenden Einfall hat, und das Tolle daran ist: Lukas geht darauf ein.“ Wichtig ist der Darstellerin auch, sich in die Rolle einzufinden, um sie zum Publikum transportieren zu können.

Im Oktober hat die Theatergruppe, die aktuell 34 Mitglieder zählt, mit der Probenarbeit begonnen. Erst nachdem die Bewegungsabläufe sitzen, habe man mit den Proben im Kostüm begonnen, erläutert Almansa: „Die meisten sind selbstgeschneidert, ein paar haben wir allerdings geliehen“, berichtet der gebürtige Spanier. Das prächtige Gewand des Kaisers von China alias Stefan Lindemann stammt dagegen tatsächlich aus dem Reich der Mitte: „Das haben wir in einem chinesischen Internetportal bestellt. Das ist so schön und aufwendig wie wir es hier nie bekommen hätten.“

Über vier Wochen habe man auf das gute Stück gewartet, zog schon in Zweifel, ob es überhaupt noch kommt, doch nun verleiht es Darsteller Lindemann einen geradezu herrschaftlichen Auftritt.

Auch das Bühnenbild ist fast fertig, es fehlen nur noch kleine Details. Die Kulisse ist wie viele Requisiten - etwa die Kopfmaske des kleinen Halbdrachens Nepomuk, die Almansa aus einem Styroporblock geschnitzt hat - in Eigenarbeit entstanden. Die Zuschauer können sich jedenfalls wieder auf eine spannende Aufführung freuen, da sind sich alle Akteure sicher.