Gemeinde strebt die schwarze Null an
Bei der Gemeindeversammlung in Tönisheide ging es auch um die Sanierung der Kirche.
Tönisheide. „Wir machen im Januar ein Auswärtsspiel in Neviges, gestalten dort mit unserem Organisten den Gottesdienst. Im Februar erfolgt das Rückspiel auf Tönisheide, dann kommen die Nevigeser zu uns“, kündigte gestern Pfarrer Wolfhard Günther auf einer Gemeindeversammlung nach dem Familiengottesdienst in der Kirche an. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und damit weniger Kirchensteuereinnahmen suchen die elf Gemeinden im Kirchenkreis Niederberg mehr Nähe. Im November werden sich die Presbyterien der Nachbargemeinden von Tönisheide bei einem gemeinsamen Essen näher kennenlernen. „Das ist keine Vorbereitung zu einer Fusion“, betont der Geistliche auf Nachfrage der WZ. Im Gegenteil: „Der Trend geht eher zu kleinen Gemeinden“.
Finanziell müht sich die rund 1980 Seelen große Christengemeinschaft, die sogenannte schwarze Null zu schaffen. „Es sieht so aus, als würden wir das erreichen, trotz des Verlustes von 44 Gemeindemitgliedern“, informierte der Vorsitzende des Presbyteriums, Hans-Georg Berenwinkel. Nach der erfolgten Außensanierung der Kirche steht im nächsten Jahr die Renovierung des Innenraumes an, mehr als die Hälfte der veranschlagten Summe von 100 000 Euro ist über Spenden zusammengekommen. Auf Wunsch der Gemeinde sollen auf dem Friedhof an der Kuhlendahler Straße Gemeinschaftsrasengräber geschaffen werden, wo Ehepaare nebeneinander bestattet werden können. Hier steht die Genehmigung des Landeskirchenamtes noch aus. Im Übrigen beschert der Betrieb der letzten Ruhestätte der Kirchengemeinde keine Verluste.
Groß ist die Nachfrage von Eltern nach Plätzen für ihren Nachwuchs in der evangelischen Kindertagesstätte, die über vier Gruppen verfügt. „Wir haben da ein tolles Team. Leider müssen wir immer wieder Eltern absagen, aber als kleine Gemeinde können wir uns keine größere Einrichtung leisten“, bedauerte der Vorsitzende des Presbyterium. Lobende Worte hatte er dagegen für die ökumenische Zusammenarbeit vor Ort übrig. Diese funktioniere nicht nur beim gemeinsamen Gemeindefest vor einigen Wochen, sondern zum Beispiel auch in der Frauenarbeit sowie bei den Schulgottesdiensten und Passionsandachten. UB