„Grüne Kritik ist billiger Populismus“
Klinikum-Verkauf: SPD-Ratsfrau Djuric kontert Kanschat.
Velbert. Für „unfair“ hält SPD-Ratsfrau Brigitte Djuric die auch über die WZ von Ester Kanschat, der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtparlament, geäußerte Kritik an der zuvor öffentlich geäußerten Empörung der Sozialdemokraten darüber, dass das Helios Klinikum Niederberg seine Geburtsstation aus Personalmangeln im August vorübergehend schließt.
„Ja es stimmt, die SPD hat für den Verkauf des Klinikums Niederberg gestimmt. Nicht aus Lust und Laune, sondern weil es einen ernsten Hintergrund gab. Überstandene Insolvenz, Brandschutzmaßnahmen im Millionenbereich und ein Neubau, der auch mindestens 120 Millionen Euro gekostet hätte. Die Stadt Heiligenhaus hatte auch vor, sich aus dem Zweckverband zu verabschieden. Diesen Neubau hätte die Stadt Velbert nicht alleine stemmen können“, beschreibt die Nevigeserin noch einmal die Situation vor der Entscheidung zur Privatisierung der Stadträte der Zweckverbandspartner im Februar 2016. Deshalb habe sich die SPD schweren Herzens entschieden, einem Verkauf zuzustimmen. Pro Helios habe man gestimmt, weil bei dem zweiten Anbieter, der christlich-gemeinnützigen Agaplesion AG, das finanzielle Risiko immer noch bei der Stadt Velbert gelegen hätte.
„Was hat unsere Kritik an der Handlungsweise von Helios dann mit Zynismus zu tun, Frau Dr. Kanschat?“, fragt Brigitte Djuric. Eine Unverschämtheit sei, so die Grüne ausgeführt, dass die SPD Wahlkampf auf Kosten von Müttern und deren ungeborenen Kindern machen würde. Dazu sagt die Sozialdemokratin: „Frau Dr. Kanschat sollte sich mit ihrer Wortwahl zurückhalten, aber vielleicht ist ihr Verhalten billiger Populismus. Bitte nicht mit Fingern auf andere zeigen und immer sachlich bleiben, denn nur das hilft wirklich.“ Und Djuric fügt noch einen Nachsatz bezüglich einer Personalentscheidung an: „Hätten die Grünen sich an der Wahl des Dezernenten beteiligt, hätte es ein anderes Ergebnis gegeben. Also bitte, die Aggressionen etwas zurückschrauben. Wenn ich an den nächsten Wahlkampf denke, ahne ich Böses bei Frau Kanschat. Was halten Sie von Fairness?“ HBA