Wülfrath Herzog-Wilhelm-Markt steht vor Absage

Wülfrath. · „Der Herzog-Wilhelm-Markt wird voraussichtlich ausfallen.“ Das teilte der Vorsitzende des HWM Fördervereins Hans-Peter Altmann auf Nachfragen der Redaktion mit. Er selbst hat erst kürzlich eine E-Mail an alle Budenbetreiber gesendet, um ein Meinungsbild zu erhalten.

Hans-Peter Altmann will genau beobachten, wie sich die Lage im Hinblick auf Großveranstaltungen weiter entwickelt.

Foto: Hans-Peter Altmann, Herzog-Wilhelm-Markt Wülfrath

„Mit den aktuellen Auflagen wäre der Aufwand allerdings zu hoch“, ist sich der Initiator sicher, der den Mehraufwand in keiner Relation zum Nutzen sieht. „Wir müssten die Daten aller Besucher erfassen und somit an allen drei Eingängen Personal positionieren. Da käme es schon zur ersten ­Menschenansammlung.“

Auch eine Bühne hält Hans-Peter Altmann für nicht vertretbar. „Wie soll man davor die Menschenmassen auseinanderhalten? Das ist nicht möglich.“ Auf die Budenbetreiber selbst kämen ebenfalls Auflagen zu. So müsste entweder das Personal Mund-Nasen-Bedeckungen tragen oder ein Spuckschutz installiert werden. Der Vorsitzende tendiert zu der Entscheidung, das Vereinsjahr komplett zu streichen, auch keinerlei Vereinsbeiträge einzuziehen und somit im kommenden Jahr neu zu starten. „Wir müssen natürlich die Entwicklungen im Auge behalten. In Hamburg sind schon wieder Großveranstaltungen mit bis zu 1000 Personen zugelassen. Aber aus aktueller Sicht können wir das in Wülfrath nicht vertreten.“ Ein umfangreiches Bühnenprogramm würde auf Grund der fehlenden Bühne und aus Sicherheitsgründen sowieso wegfallen. „Die Weihnachtsmusik käme also aus der Konserve“, so Altmann, der diese Lösung ebenfalls nicht optimal findet. Verständnis für diese Entscheidung hat auch Budenbetreiber und Vorstandsmitglied Otto Höpfner.

Eigentlich würde er mit seinem Stand „Cremetöpfchen“ in diesem Jahr Silberjubiläum feiern. „Das sollte aber besser verschoben werden“, so der Wülfrather, dem die Sicherheit der Besucher wichtiger ist. „Wir können keine Lösung finden, die Menschen nur einzeln auf den Platz zu lassen. Das würde auch die Stimmung zerstören“, so seine Meinung. Auch wenn das Weihnachtsgeschäft für das „Cremetöpfchen“ immer eine wichtige Einnahmequelle sei, geht für Otto Höpfner die Gesundheit vor dem Gewinn. „Auch die Resonanz der Menschen, mit denen ich mich unterhalten habe, zeugt von Verständnis. Alle sind fürs Verschieben. Das bestätigt mich in meinem Gedanken.“

Einen weiteren, wichtigen Aspekt – der für Höpfner für eine Verschiebung spricht – ist die aktuelle Finanzlage der Besucher. „Viele Menschen befinden sich in Kurzarbeit oder haben ihren Job verloren. Das Geld sitzt nicht mehr so locker, wie noch in den vergangenen Jahren“, sagt er. „Daher freuen wir uns lieber auf eine Fortführung im nächsten Jahr.“