Hösel: Erlösung am Monatsende

Trotz aller Verzögerungen soll das lange Warten zwischen Hösel und Heiligenhaus nun bald ein Ende haben.

Hösel. Was die Großbaustelle auf der B 227 angeht, ist die Geduld der Höseler erschöpft. Mitte Oktober wurde die Straße einseitig auf anderthalb Kilometern gesperrt. Seitdem ist sie nur noch in Richtung Heiligenhaus befahrbar, in der Gegenrichtung müssen etwa zehn Minuten Umweg eingeplant werden. Nur die Linienbusse kommen noch beidseitig durch, dafür wird die Strecke aber automatisch im Bustakt voll gesperrt - jeweils für etwa sechs Minuten - was weitere Staus nach sich zieht. Ende Februar, so hieß es ursprünglich, sollte alles fertig sein. Doch einen Monat später ist die Straße noch immer aufgerissen. "Das ist schon sehr ärgerlich", findet Ratsmitglied Willm-Rolf Meyer (SPD), der schon im Vorfeld dafür plädiert hatte, die Arbeiten im Sommer auszuführen. "Dann hätten die Kinder wenigstens mit dem Rad fahren können." Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste schlägt inzwischen in die gleiche Kerbe und macht Druck beim Landesbetrieb Straßen.

Willi Kolks, der dort als Abteilungsleiter für den Bau zuständig ist, weiß um den Leidensdruck, den die Baustelle im Nordkreis auslöst. "20000 Fahrzeuge sind dort täglich unterwegs, wir wickeln das so schnell ab wie möglich", sagt er.

Verschiedene Ursachen hätten die Sanierung in die Länge gezogen: Da ist vor allem der ungewöhnlich harte Winter.104 Werktage, also etwa vier Monate, standen im Vertrag mit dem Tiefbauunternehmen, "doch Schlechtwetter wird da nicht mitgerechnet", erklärt Kolks. Dann hatten zwischendurch Telekom und Stadtwerke, die entlang der Straße Leitungen betreiben, Sonderwünsche angemeldet. Und auch die Ampelschaltung, die regelmäßig den Bauabschnitt für Linienbusse frei räumt, war anfangs nicht vorgesehen. Nun müssen sich auch die Bauarbeiter mehrfach täglich in die Warteschlange stellen. "Die Anlage hat die Bauzeit um zwei Wochen verlängert", schätzt Kolks.

Alles in allem ergeben sich etwa sechs Wochen Verspätung. Derzeit wird das ein Meter tief ausgehobene Straßenbett mit Kies befüllt. "Der Rest geht dann relativ schnell." Asphalt-, Binde-, und Deckschicht sollen bis Ende April aufgetragen sein. Damit ist das etwa zwei Millionen Euro teure Sanierungsprojekt zwar nicht ganz abgeschlossen - Fahrradweg und andere Arbeiten am Rande sind noch offen - doch der Verkehr kann dann wieder fließen. Und zwar ziemlich sicher: "Mir fällt nicht mehr viel ein, was noch dazwischen kommen könnte", meint Kolks.