Velbert/Wülfrath Jetzt nicht von den USA abwenden

Velbert. · Niederbergische Bundestagsabgeordnete reagieren schockiert auf die Ausschreitungen in Washington.

 Parlamentarierin Kersten Griese (SPD).

Parlamentarierin Kersten Griese (SPD).

Foto: dpa/HERMANN J. MUELLER

Fünf Tote, ein verwüstetes Kapitol in Washington und ein Schaden für die Demokratie, der sich noch gar nicht abschätzen lässt, das ist die traurige Bilanz der Ausschreitungen von Hunderten Anhängern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump am Mittwoch. Entsprechend schockiert reagieren die niederbergischen Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (SPD) und Peter Beyer (CDU) auf das Geschehen. Letzterer ist auch Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische Zusammenarbeit mit den USA und Kanada.

„Die Stürmung des Kapitols in Washington hat mich zutiefst bewegt und erschüttert. Ich hätte mir solche Szenen im Herzen der demokratischen Supermacht USA nicht vorstellen können. Präsident Donald Trump hat mit seinen Reden diesen wütenden Mob angefeuert. Das ist zutiefst undemokratisch und auch unamerikanisch. Er tritt die westlichen Werte Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit mit Füßen“, so Beyer.

Deutsche und Europäer dürften sich aber in dieser Situation nicht von den USA abwenden. „Gerade jetzt brauchen wir eine enge Zusammenarbeit mit den demokratischen Kräften auf der anderen Seite des Atlantiks, unter anderem mit der neuen US-Administration unter dem gewählten Präsidenten Joe Biden. Die Gewalt in Washington zeigt uns, wie verletzlich unsere westlich-freiheitliche Welt ist. Das bestärkt mich aber auch: Wir müssen uns jeden Tag kraftvoll für die Demokratie einsetzen“, mahnt der Ratinger.

Kerstin Griese sagt: „Der Überfall einer durch die Lügen von Donald Trump aufgehetzten Menschenmenge auf das frei gewählte Parlament in Washington hat mich sehr erschreckt. Das ist ein Angriff auf die Freiheit und die Demokratie, ausgerechnet in einem Land mit einer der längsten demokratischen Traditionen überhaupt. Das zeigt uns, dass unsere Freiheit verletzlich ist und wir uns auch in Deutschland nachdrücklich gegen deren Feinde stellen müssen.“

Insofern sei sie im Nachhinein doppelt dankbar, „dass die von Rechtsextremisten und Coronaleugnern versuchte Stürmung des Reichstagsgebäudes im Sommer vor dessen Türen gestoppt wurde. Wenn ich die Bilder mit meinen verängstigten US-Kolleginnen und Kollegen, die gezückten Waffen im Plenarsaal des Kongresses und die Randalierer in den Büros sehe, weiß ich, dass an uns das Schlimmste vorbeigegangen ist“. Griese freut sich auf den neu gewählten Präsidenten Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. „Die Demokratie in den USA kann sich gewiss sein, dass wir an ihrer Seite stehen.“