Velbert-Neviges Junge Musiker trommeln gegen Putins Krieg

Neviges · Spontanes Spendenkonzert für Flüchtlinge aus der Ukraine

Nach seiner Premiere beim Spendenkonzert von „Music‘s cool“ ist der achtjährige Theo zufrieden: „Es hat alles geklappt.“

Foto: Ulrich Bangert

„Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, räumt Theo vor seinem ersten Auftritt vor Publikum ein. Dann lässt der Achtjährige zur Gitarrenbegleitung routiniert die Sticks über das Schlagzeug flitzen. „War gut, hat alles geklappt“, ist der Nachwuchsmusiker nach seiner Premiere zufrieden. „Ich bin schon überrascht, dass er das macht“, wundert sich Vater Christian Schrubstock und spendet mit Dutzenden anderen Zuhörern eifrig Beifall.

Bei dem Benefizkonzert für die Flüchtlinge des Ukrainekriegs von „Music‘s cool“, spontan von dem privaten Musikschulbetreiber Knut Kornatz auf die Beine gestellt, wurde nicht nur Beifall gespendet, sondern richtig viel Geld. Stephanie Kroebel ging mit der Spendendose herum. „Es werden hauptsächlich Scheine mit höheren Beträgen reingesteckt“, freut sich die Wülfratherin, deren drei Kinder in der Musikschule an der Donnenberger Straße Unterricht nehmen. Detlev Schrubstock, der Großvater des kleinen Schlagerzeugers Theo, hat auch Geld gegeben, um flüchtende Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zu unterstützen. „Tolle Idee, das ist eine schöne Veranstaltung. Hoffen wir, dass ein paar Euros zusammenkommen. Man darf gar nicht dran denken, was da in der Ukraine abgeht.“

Das Motto „Lauter als Putins Bomben“ wurde natürlich nicht erreicht. Dafür setzten die Musiker zwischendurch einige leise, aber starke Zeichen. „Ich möchte auch was beitragen“, stellte sich Sarah vor und legte ihre Geige an. Mit einer Mitspielerin stimmte sie die Melodie von Ludwig van Beethovens neunter Symphonie an, bekannt als die Hymne von Europa, das in diesen Tagen herausgefordert ist wie nie. Bis es dunkel wurde, spielten die Schüler und ihre Dozenten gegen den Krieg an. Als nach dem Abbauen von Bühne und Zubehör Kassensturz gemacht wurde, staunte Knut Kornatz: „2160 Euro sind zusammengekommen, das ist ein schöner Erfolg. Und es kamen viele Leute, die ich noch nie gesehen habe.“