Kanalisierung in der Denkmal-und Jacob-Lüneschloß-Straße

Bevor die Kanalsanierung in der Denkmal-und Jacob-Lüneschloß-Straße beginnen kann, muss zunächst das Leitungschaos entwirrt werden.

Neviges. Im kurzen Abschnitt der Denkmalstraße zwischen Wilhelmstraße und Hölzer Straße liegen dicht an dicht die unterschiedlichsten Versorgungsleitungen unter der Fahrbahn und lassen keinen Platz für die Erneuerung des darunter liegenden Kanals. Am Mittwoch haben Mitarbeiter des Vermessungsamtes die Lage der Leitungen und das Aufmaß für den neuen Kanal aufgenommen. Es ist der Auftakt für die umfangreiche Sanierung von Kanälen, Versorgungsleitungen und Straßen im Quartier Bogenstraße.

Fast 700 Meter umfasst der erste Bauabschnitt, der sich ab der Kreuzung Wilhelmstraße über Denkmalstraße, einen kleinen Abschnitt von Zum Jahnsportplatz, Jacob-Lüneschloß-Straße bis zum Haus Nr. 60 der Bogenstraße erstreckt. Zu den vorbereitenden Arbeiten gehört das Erkunden der Trasse, in die der neue Abwasserkanal gebettet wird: „Der alte stammt aus dem Jahr 1929“, erläutert Thomas Eikmeyer, Bau-Ingenieur bei den Technischen Betrieben.

So wurden in der vergangenen Woche in der Denkmalstraße quer über die Fahrbahn drei Gräben gezogen — zum großen Teil von Hand, um die enthaltenen Leitungen nicht zu beschädigen. Gas, Wasser, Strom, Telefon, Kabelfernsehen, sogar eine Ferngasleitung von 40 Zentimeter Durchmesser finden sich zum Teil seit Jahrzehnten im Untergrund. Stadtwerkemitarbeiter prüfen, welche der zahlreichen Leitungen in Betrieb sind, die Vermesser ermitteln die Position: „Das ist ein Stück Detektivarbeit.“ Früher sei die Lage der Rohre und Kabel nicht sonderlich exakt dokumentiert worden: „Allein schon weil die technischen Möglichkeiten nicht gegeben waren“, sagt Eikmeyer.

Im nächsten Schritt ersetzen beziehungsweise verlegen die Stadtwerke Gas- und Wasserleitungen, die im Weg sind. Auch müssen heute ganz andere Sicherheitsabstände eingehalten werden. Im Kreuzungsbereich Wilhelmstraße war der Energieversorger schon zugange, wenn auch unplanmäßig: „Da war eine Wasserleitung defekt, deshalb bot sich das an.“ Bis Ende der Woche sei die Baustelle beseitigt.

Auch in der Jacob-Lüneschloß-Straße müssen Leitungen, die über dem Kanal verlaufen, verlegt werden: Dort sollen die Arbeiten nächste Woche starten. Verzögerungen oder Mehrausgaben sind deshalb nicht zu erwarten, betont Eikmeyer: „Solche Überraschungen sind schon berücksichtigt, sowohl bei der Bauzeit wie bei den Kosten.“

Erst wenn die ganze Trasse des Kanals frei zugänglich ist, beginnt vom Tal aus dessen Erneuerung, je nach Winterwetter wohl ab nächsten Februar . Danach wird die Straße komplett saniert. Zwei Jahre sind für die Arbeiten angesetzt, erklärt Eikmeyer. Rund 1,5 Millionen Euro — 940 000 für den Kanal, 545 000 für die Straße — werden verbaut, weitere 330 000 Euro investieren die Stadtwerke in die Erneuerung von Versorgungsleitungen.