Kindergarten-Neubau wird unausweichlich

Die SPD schlägt den Standort Schulstraße vor. Es ist dringend: In der Stadt fehlen fast zwei Kita-Gruppen, um den Bedarf zu decken.

Kindergarten-Neubau wird unausweichlich
Foto: Archiv/dpa

Wülfrath. In Wülfraths Kindergärten wird es eng. Nach den Zahlen der Kita-Bedarfsmeldung sollen im kommenden Kindergartenjahr 629 Mädchen und Jungen in die zehn Einrichtungen im Stadtgebiet gehen. Das sind zu viele. „Wir haben nach aktuellem Stand ein bis zwei Kita-Gruppen zu wenig“, teilte Dezernatsleiterin Michaele Berster im jüngsten Jugendhilfeausschuss mit.

Derzeit heißt die Lösung noch: Überbelegung. Aber Berster klärte auf: „Das geht nur begrenzt und für eine Übergangszeit.“ Sie verwies auf die Mehrbelastung der Erzieher. „Das kann keine Dauerlösung sein.“ Daher strebe die Verwaltung nun einen Neubau an, über den die Politik sicherlich in diesem Jahr noch abstimmen wird.

Die SPD-Fraktion hat sich bereits bei ihrer jüngsten Klausurtagung mit dem Problem auseinandergesetzt und machte ihre Überlegungen bei einem Gespräch mit der Presse öffentlich. „Jugendamtsleiter Udo Neumann hat uns aufgezeigt, dass wir schnell handeln müssen“, sagt Fraktionschef Manfred Hoffmann. So hoffen die Sozialdemokraten, dass die Maßnahme noch im Jahr 2016 in Gang kommt, so dass im besten Fall zum Kita-Jahr 2017/18 der Betrieb aufgenommen werden kann.

Einen favorisierten Standort nennt die SPD auch schon: Zwischen ehemaliger Hauptschule Wolverothe und Awo an der Schulstraße könnte nach Ansicht der SPD ein neues Kita-Gebäude errichtet werden. An diesen Standort könne dann der jetzige Kindergarten an der Wilhelmstraße umziehen, so dass dort eine gut sanierte Immobilie frei wird, die der Stadt dann wiederum zur Gegenfinanzierung auf dem Immobilienmarkt zur Verfügung steht.

Bis dahin müssen die Wülfrather Kitas, von denen die Einrichtung in der Ellenbeek mit demnächst 105 Kindern am größten ist, mit der Überbelegung leben. Zumindest finanziell ergibt sich dadurch kein Nachteil mehr für die Träger. Jugendamtsleiter Udo Neumann erläuterte im Fachausschuss: „Die Überbelegung wird vom ersten Tag an bezahlt. Das ist neu im KiBiz-Gesetz.“ Hinsichtlich der Überbrückungszeit bis zur Neubau-Lösung gab er sich optimistisch: „Uns ist es bislang noch immer gelungen, jedem Kind einen Platz anzubieten.“

Eine wichtige Rolle spielt da auch der Einsatz von Tagesmüttern. Derzeit gibt es fünf von ihnen in Wülfrath, weitere zwei Kräfte befinden sich noch in der Qualifizierung. Diese umfasst 160 Unterrichtsstunden inklusive eines Erste-Hilfe-Kurses. Am Ende steht eine Eignungsfeststellung. Im aktuellen Kita-Jahr werden 27 Kinder unter drei Jahren in der Tagespflege versorgt, ab Sommer steigt die Zahl auf 30.