Klinikum: Brandschutz ist Dauerthema

Das Klinikum investiert beträchtlich und schult seine Mitarbeiter. Trotzdem gibt es im Alltag Pannen.

Velbert. Mehr als drei Millionen Euro wird das Klinikum eigenen Angaben zufolge bis zum Ende des Jahres für Brandschutzmaßnahmen ausgeben haben. „Wir investieren seit 2007 regelmäßig“, sagt Geschäftsführerin Dr. Astrid Gesang. Allein in diesem Jahr sei ein Investitionsvolumen von rund 700 000 Euro vorgesehen.

Der Brandschutz im Velberter Krankenhaus — ein Dauerthema. „Wir wissen, dass etwas zu tun ist, aber auch, was zu tun ist“, betont Gesang und klopft auf den Ordner, der vor ihr auf dem Tisch liegt. Auf 290 Seiten zeigt der Plan, welche Änderungen vorzunehmen sind, aber auch, wie im Brandfall zu reagieren ist.

Gesang ist seit 25 Jahren im Notarztdienst tätig. „Und in der Zeit habe ich zweimal daran mitgewirkt, Krankenhäuser zu evakuieren“, sagt sie. Sie könne daher deutlich feststellen, „dass wir in Sachen Brandschutz gut aufgestellt sind“. Dass es immer etwas zu verbessern gebe, liege auf der Hand. „Die Vorgaben ändern, sich, die Erkenntnisse auch“, fügt sie hinzu.

Diese Einschätzung sieht Dr. Gesang auch durch Experten der Feuerwehr bestätigt. Sie verweist auf die große Stabsführung im Januar dieses Jahres. „Die Ergebnisse waren gut. Andere Häuser haben wohl größere Probleme“, sagt die Geschäftsführerin. Sie fühle sich nach der Übung sicherer.

„Auch weil wir sehen konnten, dass die Vorkehrungen greifen, die wir im Haus veranlasst haben.“ In diesem November steht die nächste Feuerwehrübung an. Gesang: „Solche Übungen bringen richtig was. Wir bleiben am Ball.“

Eine Unsicherheit bei allen Planungen ist der Faktor Mensch. Das weiß auch Astrid Gesang. „Die Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Das ist fester Bestandteil des Maßnahmenkatalogs.“ Dies verhindere aber nicht, dass immer wieder Fehler zu monieren sind.

Wie unlängst auf der Station 21 — der Kinderstation. Dort stellten frisch bezogene Betten die Brandschutztüren zu. Im Notfall hätte das zu einer Katastrophe führen können. Gesang verhehlt nicht, dass „so etwas natürlich nicht passieren darf. Deshalb schulen wir die Mitarbeiter auch intensiv“.

Dass der Brandschutz andererseits nicht nur in der Theorie funktioniert, konnte Astrid Gesang im April feststellen. Da brannten eine Böschung an der Notaufnahme und eine Gerätschaft an der Gebäudetechnik. „Da ist sofort der Plan angelaufen. Alles hat gepasst, nichts ist passiert“, rekapituliert sie. Wie es zu den zwei Bränden an zwei Stellen kommen konnte? Gesang: „Die Kripo ermittelt.“