Neuer Wasserspeicher: Gleicher Wasserdruck für alle

Der neue Wasserspeicher sorgt für ausgewogene Verhältnisse in Wülfrather Leitungen.

Wülfrath. Frisch gesät der Rasen. Die Bäumchen sind jung. Der gepflasterte Zuweg ist blank gefegt. Echt propper, dieser Vorgarten, der sich der Umgebung bestens anpasst.

„Das wertet die Umgebung und damit auch unsere Grundstücke auf“, sagt Michael Fiedler. Er ist auf Maushäuschen direkter Nachbar vom neuen Hochwasserensemble der Stadtwerke.

Freitag am frühen Abend hatte die Stadttochter am Bau beteiligte Unternehmen, aber vor allem die Nachbarschaft eingeladen, „um einfach mal danke zu sagen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Gallinat.

20 Meter hoch, grau und in die Jahre gekommen: der alte Wasserturm. Ihn konnte man schon von weitem sehen, ein echtes Wahrzeichen. Gerade fünf Meter hoch ist der verklinkerte Ersatzbau. Dazu die schmucken Grünanlagen — die Hochbehälter, die die Wasserversorgung der Stadt Wülfrath sichern, fallen in der Siedlung kaum noch auf.

Vor drei Jahren wurde mit den Planungen begonnen. „Wir hatten auch eine Sanierung des Wasserturms in Erwägung gezogen. Doch die wäre teurer als der Neubau geworden“, sagt Gallinat. 1,52 Millionen Euro waren veranschlagt — „und wir sind im Rahmen geblieben“, sagt er nicht ohne Stolz. Ein Geheimnis dieses Erfolgs: „Wir hatten Festpreise vereinbart.“

Ein Hauptziel des Neubaus war es, den Wasserdruck im Stadtgebiet anzugleichen. Gallinat: „Da gab es gravierende Unterschiede.“ Die notwendigen Druckausgleiche hätten unter anderem höhere Energieaufwendungen zur Folge gehabt.

„Wir sparen heute Energiekosten“, so der Geschäftsführer. Abschnittsweise wurden die Druckzonen schließlich umgestellt. „Wir wussten ja nicht, wie sich das Netz verhält“, weist Gallinat auf eine Ungewissheit hin. „Es ist nichts passiert, es gab keinen Bruch. Jetzt gibt es nur noch so viel Druck wie nötig.“

In den Katakomben der Anlage surrt es gleichmäßig. Bis zu sechs Pumpen sind im Einsatz. „Wir können aber auch einen der drei Behälter abschalten, und der Betrieb der anderen läuft ungehindert weiter“, sagt Gallinat. Einmal im Jahr sei dies der Fall, wenn der Behälter inspiziert wird.

Draußen vor den Behältern ist ein Pagodenzelt aufgebaut. Im Bierwagen wird gezapft. Der Curry-Teufel aus Velbert serviert Würste. „Die Anwohner mussten viel Baulärm ertragen“, sagt Gallinat. Michael Fiedler kann das bestätigen. „Klar war’s laut und auch mal dreckig, aber wir sind immer gut informiert worden. Wir konnten uns auf die Situationen einstellen“, lobt der Nachbar. Und so ein Fest verbindet dann noch einmal.