Konfirmanden vermehren Spendengeld

Aus einem kleinen Startkapital machen Tönisheider Jugendliche mehr und unterstützen mit dem Erlös die Tafel.

Foto: Ulrich Bangert

Tönisheide. Marin Ganda und Philipp Daum hatten nach dem Gottesdienst alle Hände voll zu tun. Die beiden Konfirmanden wurden von den Kirchenbesuchern regelrecht bestürmt, alle wollten ein Stück vom Kuchen abhaben. Im Nu waren die Tabletts mit Apfel-, Kirsch-, und Schokoladenkuchen leer.

„Wir haben 75 Euro eingenommen“, stellten die Schüler anschließend fest. Zuvor hatten sie je zehn Euro von Peter Böhme erhalten. Der engagierte ehrenamtliche Helfer der Tafel für Niederberg führte zum sechsten Mal mit den Tönisheider Konfirmanden das Projekt „Tu was Gutes - wir machen mehr draus“ durch. Ziel ist es, das Startkapital zu vermehren, um so die Tafelarbeit zu unterstützen.

„Ich hatte schon die Befürchtung, dass sich die Sache totläuft“, räumte Pfarrer Wolfhard Günther ein. „Doch dem ist nicht so. Es sind jedes Jahr neue junge Menschen. Nachdem sie einen Tag bei der Tafel mitgeholfen haben, waren sie so beeindruckt, dass klar wurde, dass es lohnt, sich zu engagieren.“ Projektinitiator Peter Böhme sah, dass die Jugendlichen nicht nur Spaß daran haben, sondern auch, dass sie soziales Engagement entwickeln. „Ich hoffe, es bleibt was hängen, das zu einem Teil der Lebenserfahrung wird.“ Die Arbeit mit dem Konfirmanden ist Peter Böhme wichtig. So ganz nebenbei möchte er, dass nach der Konfirmation die Jungen und Mädchen der Kirche verbunden bleiben - durchaus mit Erfolg: „Nach den Projekten der vergangenen Jahre arbeiten einige beim CVJM mit.“

Peter Böhme, Pfarrer

Kuchen haben die Konfirmanden zu verschiedenen Gelegenheiten gebacken und nach Gottesdiensten, in der Nachbarschaft oder beim Treffen der Frauenhilfe verkauft. Waffeln gingen ebenfalls sehr gut. Die fanden beim Karnevalstreff auf dem Kirchplatz reißenden Absatz, 154,28 Euro gaben die Narren für den guten Zweck. Ein Konfirmand wollte nicht backen und kaufte Reinigungsmaterial, damit brachte er die Autos der Eltern auf Hochglanz.

Die Gottesdienstbesucher langten gestern gerne beim Kuchen zu: „Das finde ich sehr vernünftig, weil die Kinder ihren Verstand einsetzen, um etwas Gutes zu tun“, lobte Rosemarie Hey und ließ sich die Kalorien schmecken. Susanne Klöck nahm von jeder Sorte ein Stück mit: „Ich möchte damit die Velberter Tafel unterstützen.“ Neben den Einnahmen aus den Konfi-Aktionen kommen die Kollekten aus zwei Gottesdiensten dazu.

Die Bergische Diakonie als Träger der Tafel wird in den nächsten Tagen eine Gutschrift von 1235,43 Euro auf ihrem Konto verzeichnen - das angepeilte Spendenziel von 600 Euro konnte glatt verdoppelt werden. „Das Geld ist zwar wichtig, aber bedeutender ist, dass die jungen Leute die Arbeit der Tafel und soziale Verantwortung erfahren“, resümierte Peter Böhme.