Kopfüber ins Artistenleben
Der Mitmachzirkus ist die beliebteste Aktion im Ferienprogramm. Im Zirkuszelt bauen Kinder Menschenpyramiden, tanzen auf dem Seil und spucken Feuer.
Velbert. Manege frei für Velberts Nachwuchsartisten: Zum wiederholten Mal hat der Mitmach- Zirkus ZappZarap aus Leverkusen in der Schlossstadt sein Zelt aufgeschlagen, um Kindern zwischen sechs und 13 Jahren eine Woche lang das Artistenleben näherzubringen. In der Manege lernen die Kinder Tricks von Zauberern und Feuerschluckern oder die Fähigkeiten von Trapezkünstlern und Seiltänzern.
Wie in den Ferien zuvor bietet der Bolzplatz an der Gemeinschaftsgrundschule Birth an der Von-Humboldt-Straße beste Voraussetzungen für das riesige Zirkuszelt samt 350 Sitzplätzen. Seit dem ersten Besuch der Zirkuscrew 2006 nimmt die Beliebtheit stetig zu. Da müssen Eltern ihren geplanten Jahresurlaub nicht selten um die vierte Ferienwoche „herumstricken“. Lisa (12) ist bereits seit Jahren ein Artistenkind. „Für mich ist es mittlerweile die vorletzte Teilnahme und ich versuche mich dieses Mal an einer besonderen Herausforderung“, sagt sie. Lisa hat sich die Trapezgruppe ausgesucht — keine einfache Entscheidung. „Ich kann super Seilspringen, aber das hab ich bereits die Jahre zuvor oft gemacht. Etwas Neues musste her. Es ist toll, dass man hier so viel ausprobieren kann.“
Für Mia (9), Ellen (6) und Kira (8) war von Anfang an klar: Wir gehen in die Seiltanzgruppe. Alle Mädchen sind zum ersten Mal dabei und von den vielen Eindrücken ganz begeistert. Während nebenan die Feuerspucker an ihrer Nummer feilen und die Leiterakrobaten gefährlich aussehende Pyramiden bilden, balancieren sie über das scheinbar schwebende Seil. Lediglich die Nervosität vor den beiden großen Aufführungen morgen ist spürbar. Mit Trainerin Dorothea wird täglich von 10 bis 16 Uhr an Figuren und Haltung gearbeitet. „Ich kann mittlerweile sogar einen Handstand auf dem Seil“, freut sich Ellen, die Jüngste der elfköpfigen Seiltänzertruppe.
Der Mitmach-Zirkus ZappZarap wurde im Jahre 2004 in Leverkusen gegründet und tourt seitdem durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ein Team von mittlerweile 50 Mitarbeitern betreut insgesamt fünf Zirkuszelte, die das ganze Jahr über ausgebucht sind. Im Fokus steht dabei nicht nur der Spaß, sondern auch der pädagogische Aspekt. Die Kinder lernen ihre Grenzen kennen, sich aufeinander zu verlassen und schulen zudem ihre Körperbeherrschung. „Jedes Kind wird während der zweistündigen Aufführung zwei Auftritte präsentieren können. Das Besondere an meiner Arbeit sind die strahlenden Kinderaugen während dieser Aufführung“, sagt Teamleiter Linnert Hoffmeyer. Er betreut den Zirkus bereits im zweiten Jahr hauptberuflich. Mit zwei weiteren Mitarbeitern sowie Helfern der Stadt verwandelt er den Bolzplatz für eine Woche in einen magischen Ort.
