„Kunden legen zu viel auf Girokonto zurück“
Das Geschäftsergebnis für 2017 ist für die Sparda-Bank in Velbert zufriedenstellend.
Velbert. Bei den Kunden der Sparda-Bank in Velbert stand auch im vergangenen Jahr das Sparen hoch im Kurs. Insgesamt wuchsen die Einlagen auf 51,7 Millionen Euro (plus 6,9 Prozent). Mit Blick auf den Jahresabschluss stellt Verena Fischer. Leiterin der Filiale an der Friedrichstraße 140, aber fest: „Unsere Kunden legen weiterhin zu viel Geld auf ihren Girokonten zurück.“ Banker sprechen hier von unverzinsten Sichteinlagen. Die sind in 2017 um 14,2 Prozent auf 36 Millionen Euro gestiegen. „Eine auskömmliche finanzielle Zukunftssicherung sieht anders aus“, sagt Verena Fischer.
Darum hat die Sparda-Bank ihren Kunden verstärkt Beratung rund um die Geldanlage angeboten. Und das mit Erfolg: Das Volumen der Kundenanlagen beim genossenschaftlichen Fondspartner Union Investment konnte um 12,1 Prozent auf 9,3 Millionen Euro gesteigert werden. Die Filialleiterin betont: „Gegen den Wertverlust des eigenen Geldes in den Niedrigzinszeiten sind Investmentfonds genau der richtige Weg.“ Ihre Termin- und Spareinlagen haben die Kunden im vergangenen Jahr daher auch zurückgefahren. Die Termineinlagen lagen zum Jahresschluss bei nur noch 307 000 Euro (minus 30,5 Prozent), die Spareinlagen rangierten bei 15,3 Millionen Euro (minus 6,2 Prozent).
Für die gesamte Finanzbranche und deren Kunden sind die niedrigen Zinsen eine deutliche Herausforderung. Die Thematik belastete die Genossenschaftsbank, weil sie ihre erneut gestiegenen Kundeneinlagen mit negativer Verzinsung anlegen musste. „Wir spüren, dass die Konjunktur in Deutschland brummt. Viele Velberter können mehr denn je sparen und setzen dabei stark auf liquide Anlagen“, sagt Verena Fischer.
Das Vertrauen in die Genossenschaftsbank der Region sei nach wie vor groß. Eine wichtige Aufgabe sieht die Filialleiterin daher auch 2018 darin, ihre Kunden umfassend und fair über alternative Geldanlagemöglichkeiten zu beraten.
Ganz anders wirkte sich die Zinssituation im Bereich der Kundenkredite aus. Die Neuzusagen befanden sich für die Sparda-Bank in Velbert Ende 2017 daher mit 7,3 Millionen Euro wieder auf einem guten Niveau. Bei den Baufinanzierungen verringerte sich jedoch das Gesamtvolumen auf 67,8 Millionen Euro. „Die Zeiten niedriger Zinsen nutzen Immobilieneigentümer auch, um Kredite möglichst schnell und variabel zurückzuzahlen“, sagt Verena Fischer und spricht damit die Möglichkeit der Kunden an, jährlich eine Sondertilgung in Höhe von bis zu fünf Prozent in Anspruch zu nehmen.
Niedrige Zinsen, einfache Abwicklung und ein positives Ergebnis kennzeichneten auch den Bereich der Konsumentenkredite. Hier blickt die Bank auf ein erstes sehr erfolgreiches Kooperationsjahr mit „EasyCredit“ zurück. Das über diesen Partner abgewickelte Kreditvolumen lag Ende 2017 bei 480 000 Euro. „Die Entscheidung, die persönlichen Kredite nicht mehr selbst, sondern über ein Mitglied der genossenschaftlichen Finanzgruppe abzuwickeln, war absolut richtig“, sagt die Filialleiterin.
Beim Blick auf den gesamten Jahresabschluss zeigt sich deutlich: Die Sparda-Bank hat 2017 erneut mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen: Ihr Geschäftsvolumen stieg auf 120 Millionen Euro (plus 2,4 Prozent). „Diese Zahl ist mit Blick auf die nach wie vor schwierige Marktlage wirklich erfreulich“, so Verena Fischer.
Der Erfolg einer Genossenschaftsbank lässt sich auch an der Zahl der Menschen ablesen, die ihr das Vertrauen schenken — und die ist bei der Sparda-Bank in Velbert nach wie vor sehr hoch. Das Institut konnte 121 Gironeukunden für sich gewinnen. Ende 2017 waren es daher 4690 Kunden und 4022 Mitglieder. „Wir setzen bewusst voll auf den Faktor Mensch und unsere Filiale“, betont deren Leiterin. HBA
sparda-west.de