Mit Lachs, Salat und Äpfeln zum Traumberuf

14 angehende Köche wurden in Velbert von der IHK geprüft.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Im Velberter Restaurant Kleine Schweiz ging es in den vergangenen beiden Tagen für 14 Prüflinge heiß her. Denn in der Küche des so idyllisch gelegenen Lokals absolvierten sie ihre praktische Prüfung zum Koch. Die gute Nachricht: 13 Köchen steht nun mit IHK-Dokument eine Karriere bevor, einer muss eine Ehrenrunde drehen.

„Na klar war ich heute Morgen mächtig aufgeregt“, bekannte Benjamin Kaul. Zwar kocht der 30-Jährige sonst routiniert im „Waldhotel“, „aber das ist hier doch ganz etwas anderes“. Bereits vor vier Wochen hatten die Prüfer um Rolf Kuhs und Walter Stemberg den Kandidaten den sogenannten Warenkorb mitgeteilt.

Nun ging es darum, unter Zeitdruck zuzubereiten. Im praktischen Teil geht es darum, so Stemberg, wie Garzeiten eingehalten wurden, ist die Haut beim Fisch sauber abgezogen und sind alle Gräten entnommen? Stimmt die Optik des Tellers? Und vor allem: schmeckt es den Prüfern so, dass es auch einem zahlenden Gast zuzumuten wäre?

Pflichtkomponenten wie Lachs, Salat, Äpfel und Zwiebeln wurden nun bei Tjark Wortberg zu Leckereien à la Tatar mit Sommersalat und Apfelvinaigrette. „Ich habe das vorher alles gut durchdacht“, erklärte der Jungkoch mit Heimspiel — er arbeitet auch sonst in der „Kleinen Schweiz“.

„Logisch, alles für seinen Traumjob zu tun.“ Koch möchte er unbedingt werden. „Ich mag den Umgang mit Lebensmitteln, die Kreativität, lerne immer etwas Neues und kann den Job in jedem Land praktizieren.“

Kriterien, die auch Marcus Heckmüller (25) faszinieren: „Am liebsten im eigenen Restaurant.“ Auf seiner Karte sollen dann gutbürgerliche Spezialitäten stehen — „da weiß man, was man hat.“

„Koch zu sein, ist ein schwerer Beruf“, sagt Walter Stemberg. Er muss es wissen, ist er dem Metier seit 44 Jahren verbunden. „In der Küche geht es zu Kernzeiten knallhart zu, der Chef hat das Sagen, die anderen führen seine Befehle aus“, vergleicht er den Job mit dem eines Kapitäns auf der Kommandobrücke. Extreme Hektik und Temperaturen sind „vielleicht ein Grund, warum mehr Männer als Frauen“ diesen Beruf wählen.

Unter den Prüflingen waren vier Köchinnen, eine davon Priscilla Hirnstein aus dem „Parkhotel Velbert“. „Ich bin immer ganz gelassen und der raue Umgangston kann mich nicht schocken“, erklärt sie. Und obwohl die 22-Jährige Druck „sehr gut aushält“, sieht sie ihre Zukunft nicht in der Küche. „Pferde sind mein Ein und Alles. Ich möchte Pferdewirtin werden.“

Susanne Grothe (39), die in der Landesfinanzschule Haan tätig ist, hat Tipps für kommende Ausbildungen: „Ich bin selbst Vegetarierin und fände den Ausbildungsweg als veganer Koch spannend.“