Zerstörte Zäune, Müllberge und Steinwürfe auf die Auerochsen

Bis zu 20 000 Euro muss Rheinkalk pro Jahr für die Abfallbeseitigung auf Wanderwegen ausgeben.

Foto: Rheinkalk

Wülfrath. Es war ein Pflegedienst, der an einem Mittag Rheinkalk informierte. Der war auf dem Weg zu einem Patienten unweit des Eignerbach-Klärteichs und kam in einem Waldstück nicht voran. Nicht ein umgekippter Baum versperrte den Weg, sondern ein Berg von Müll. „Der sicher krasseste Fall“, erinnert sich Franz Pöppelbaum, Chef der Rheinkalk-Liegenschaften, „von illegaler Abfallentsorgung.“ Doch das ist Alltag — wie Vandalismusschäden auf den vielen Wanderwegen rund um die Steinbrüche.

„Die Wege sollen benutzt werden, die Treffpunkte auch. Dafür haben wir sie auch angelegt“, sagt Pöppelbaum. 99,5 Prozent der Leute wüssten das zu schätzen. „Der Rest macht uns zunehmend Probleme“, sagt Pöppelbaum. Allein für die Beseitigung des Mülls muss das Unternehmen alljährlich bis zu 20 000 Euro an einen externen Dienstleister zahlen. Die Erneuerung von Zäunen oder Mülleimern muss hinzuaddiert addiert werden.

„Mit welcher Gewalt da vorgegangen wird“, sagt Pöppelbaum und zeigt auf ein Foto: Ein großer Drahtzaun, der eigentlich gefährliches Terrain zur Steinbruchkante absperren soll, liegt mitten auf einem Wanderweg — verdreht, verbogen und verbeult. Pöppelbaum: „Das ist rohe Gewalt.“

Das nächste Foto: ein Platz am Bruch in Dornap. Decken, ein Kinderlaptop, Flaschen, Fotos, Kleidung, Matratzen, Klappbetten, eine Balkontür — da ist offenbar beim Auflösen einer Wohnung der ganze Hausstand mal eben bei Nacht und Dunkelheit abgeladen worden.

Der Weg im Wald unterhalb des Eignerbach-Klärteichs wurde hingegen am helllichten Tag zur Müllhalde. Morgens war der Pflegedienst noch problemlos zum Patienten gekommen, der dreimal am Tag angesteuert werden muss. „Das muss ein 7,5-Tonner gewesen sein, der das Zeug einfach abgekippt hat“, sagt Pöppelbaum — die Einrichtung einer Wäscherei aus Barmen. „Da laufen noch Ermittlungen“, deutet er an, dass Verdächtigte ermittelt werden konnten.

Immer wieder werden zudem die „Urtiere“ am Eignerbach, die Auerochsen, mit Steinen beworfen — faustgroße Kalksteine zeugen von den Attacken. Auf die haben sich die Tiere nun eingestellt — sie ziehen sich an Tümpel zurück, wo niemand sie sieht.