Mit Trillerpfeifen für HKS
Nevigeser Eltern begleiten die Anmeldung zur Sekundarschule mit Demonstrationen. Eine Petition ist die letzte Hoffnung.
Weder der Schneeregen noch die kalte Schulter von Stadt und Bezirksregierung kriegen sie unter: Rund 20 Eltern kämpfen noch immer für den Erhalt der Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) in Neviges. Mit Schildern, Trillerpfeifen und Vuvuzelas verschaffen sie sich seit zwei Tagen auf dem Parkplatz der Hardenbergschule Gehör. Ort und Zeit sind kein Zufall: In der Hauptschule laufen seit Montag die Anmeldungen für die Sekundarschule, die aus Sicht der Demonstranten auf Kosten der Kölverschule durchgedrückt werden soll.
„Meiner Meinung nach geht es hier nur um Macht“, sagt Mutter Nicole Feige (42). Zwei ihrer Kinder gehen auf die Nevigeser Realschule, eines ist auf der Gesamtschule, so hat sie den direkten Vergleich: „Auf der HKS ist es viel familiärer. Egal was ist, es gibt immer einen Ansprechpartner.“
Die sinkenden Anmeldezahlen bei den Realschulen lässt sie nicht als Argument gegen den Fortbestand der Nevigeser Schule gelten. „Gerade die HKS würde wegen ihres guten Rufes keine Probleme haben.“
Aktivistin Vanessa Suck (38) berichtet von einer Mutter, die am Montag erst mitdemonstriert habe und dann doch in die Hauptschule gegangen sei, um ihr Kind an der Sekundarschule anzumelden — aus Mangel an einer Nevigeser Alternative.
Mike Trommler, Vorsitzender der Pro-Realschul-Bewegung, kritisiert das Anmeldeverfahren. Eltern, die ihr Kind auf die Gesamtschule schicken möchten, können auf dem Formular auch direkt ein Kreuz für die Sekundarschule machen. Als Absicherung, falls kein Gesamtschulplatz mehr zur Verfügung steht.
„Das ist doch Beeinflussung sondergleichen“, meint Trommler. Er glaubt, dass die Stadt nur auf diesem Wege die erforderlichen 75 Anmeldungen für die Sekundarschule zusammen bekommt.
An der Hauptschule soll sich der Strom der Anmelder in Grenzen gehalten haben. Das berichtet zumindest Trommler: „Wir haben gezählt, acht Leute haben sich angemeldet.“ Ein Polizist achtet vor Ort darauf, dass die Demonstranten sich nicht auf dem Schulgelände aufhalten. So kann es nicht passieren, dass Aktivisten Eltern bei ihrem Gang zur Anmeldung behindern.
Ein Zwischenstand zu der Anmeldung, die auch heute noch von 14 bis 18 Uhr läuft, war gestern von der Stadt nicht zu erfahren.