Nach Schulschluss wird’s eng
An den Grundschulen gibt es nachmittags keine Kapazitäten mehr für Betreuung.
Wülfrath. Am Nachmittag wird es in den Grundschulen eng: In allen drei kommunalen Offenen Ganztagsgrundschulen (Ogata) sind Grenzen erreicht. Es existieren sogar Wartelisten. „Die Nachfrage wird immer größer“, sagt auch Schulverwaltungsamtsleiter Dietmar Ruda.
Die meisten Schüler nimmt die Ogata der Parkschule auf. 90 sind es zurzeit. „Das ist nur möglich geworden, weil wir zusätzliche Räume in der benachbarten Hauptschule anbieten können“, so Ruda. Dass die Zahl der Plätze auf Sicht ausreichen wird, glaubt er nicht. Das kann Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann bestätigen. „Wir haben schon jetzt mehr Interessenten als Plätze.“
Das sieht an der Grundschule Lindenstraße nicht anders aus. Drei Gruppen à 25 Kinder werden dort betreut — in der Regel. „Jetzt sind es schon 79“, so Schulleiterin Marlies Leuth. Doch nicht nur die Ogata platzt dort aus allen Nähten. „Auch bei der verlässlichen Grundschule ist die Auslastung nicht mehr erweiterbar“, so Leuth.
38 Schüler nehmen dieses Angebot in Anspruch. „Wir haben für beide Einrichtungen Wartelisten.“ Für die „Verlässliche“ fehle es einfach an Räumen. Leuth ist sicher, dass der Bedarf weiter steigen wird. „Schon mehr als jedes zweite Kind unserer Schule ist in einem Über-Mittag-Betreuungsangebot. Das wird wachsen.“
Diese Entwicklung erlebt auch die Grundschule Ellenbeek. 77 Schüler zählt dort die Ogata. „Wir kommen aber ohne eine Warteliste aus“, sagt Kurtula Gößl, Vorsitzende des Fördervereins der Schule, der die Ogata betreibt.
Man versuche jeden Wunsch bei Bedarf zu erfüllen, sagt sie. Das gilt ebenso für die verlässliche Grundschule in der Ellenbeek, sagt Schulleiterin Birgit Haske. Dort hält die Schule aktuell 14 Plätze vor.
„Die Wünsche der Familien verändern sich aber“, hat Haske beobachtet. Flexibilität werde gefordert. Darauf stelle sich die Schule ein. So bietet die „Verlässliche“ zwei Zeiten an — bis 13 und bis 14 Uhr.
Träger der Ogata an der Lindenschule ist der SKFM, an den beiden anderen Grundschulen haben diesen Job die Fördervereine übernommen. Finanziert werden die Einrichtungen mit Geldern des Landes sowie mit den Elternbeiträgen.
Die Stadt gibt keine Zuschüsse. Dietmar Ruda: „Wir stellen die Räumlichkeiten und tragen die Kosten für Strom und Heizung.“ Im November will sich der Schulausschuss mit den Offenen Ganztagsgrundschulen befassen. Wie sich der zum neuen Schuljahr erhöhte Elternbeitrag auswirkt, ist dann noch kein Thema. „Das muss erst etwas länger beobachtet werden“, sagt Ruda.