Neviges: Haus Lärche wird zur Schule

Diakonie Bleibergquelle: Das ehemalige Schwesternwohnheimwird für 2,1 Millionen Euro für die Gesamtschule umgebaut.

Neviges. Anstelle der Fenster klaffen große Löcher in den Wänden, auch das Dach weist eine riesige Öffnung auf: Die Umbauarbeiten an Haus Lärche sind im vollen Gange. Pünktlich nach den Sommerferien soll das ehemalige Schwesternwohnheim als zweites Gebäude der Christlichen Gesamtschule Bleibergquelle (CGS) in Betrieb genommen werden.

Bis zu 36 Feierabendschwestern - Diakonissen im Ruhestand - lebten vor dem Umbau in dem 1957 ursprünglich als Erholungsheim errichteten Haus: "Die letzten sind vor Weihnachten ausgezogen", berichtet Hausmeister Matthias Scheidgen. Und zwar nach nebenan in Haus Bergesruh oder in das ehemalige Seniorenheim. Nachdem mit vereinten Kräften auch von Schülern und Eltern das Mobiliar ausgeräumt war, rückten Mitte Januar die Handwerker an.

"Vier Klassenräume, Mensa, Küche, Werkraum, Medienraum, Bibliothek, Verwaltung", zählt Schulleiterin Ute Hoffmann auf, was in dem neuen alten Gebäude künftig untergebracht ist. Und die Zeit drängt: Lehrerzimmer und Sekretariat müssen ihren vorläufigen Standort im Neubau am ersten Schultag Richtung Haus Lärche verlassen haben. "Das sind eigentlich Klassenräume, in die ziehen zum neuen Schuljahr die beiden achten Klassen ein", so Hoffmann. In Haus Lärche sollen dagegen ab nächstem Jahr die Jahrgänge 9 und 10 Unterkunft finden. Jeweils drei Wohnräume und ein Bad bilden nun eines der vier Klassenzimmer. Etliche Wände sind schon entfernt, Räume verschwunden, Flure versetzt. Die Maurer um Polier Lothar Leimel ziehen gerade neue Wände ein, mauern den Aufzugschacht. Der Lift ist erforderlich, weil die CGS als integrative Schule auch behinderte Schüler aufnimmt - und außerdem ist er wegen seiner Bauhöhe für das eingangs erwähnte Loch im Dach verantwortlich.

Außen werden demnächst die Fassade entfernt und eine Wärmedämmung aufgebracht. Die Rückseite erhält zwei Notausgänge. Im Untergeschoss hat die Essensausgabe bereits Form angenommen, doch noch durchzieht eine tiefe Rinne den Raum: "Dort wird auch Geschirr gespült, und daher muss eigens ein Fettabscheider eingebaut werden", so Scheidgen.

Vor dem Haus werden die Fundamente für die Brücke gesetzt, die Alt- und Neubau verbinden soll: "Alles höchst interessante Arbeiten, die unsere Schüler total begeistern, die aber aus Sicherheitsgründen in den Schulferien stattfinden müssen", schmunzelt Scheidgen.

Was Mutterhaus-Sprecher Werner Süs fasziniert, ist das Miteinander von Alt und Jung, das mit der Gesamtschule in der Diakonie vertieft wurde. Das gelte für die Belegschaft wie für die Gebäude, ergänzt Hoffmann. So gab es ein pädagogisches Konzept, an dem der Schulneubau ausgerichtet wurde. "Haus Lärche wurde dagegen genau 50 Jahre früher errichtet und wird nun in unser Konzept integriert", so die Schulleiterin. Auch das Miteinander der Kinder und der großenteils pensionierten Schwestern habe sich hervorragend eingespielt. So hat jede Klasse eine Patenschwester, viele Diakonissen nehmen auch am Schulgeschehen, etwa Festen oder Gottesdiensten, teil.