Neviges: „Neuer“ Sportplatz kommt

Bei der Hauptversammlung des TuS Neviges sagte Bürgermeister Stefan Freitag zu, dass die Umgestaltung am Waldschlösschen bis Sommer 2011 erfolgt sein wird.

Neviges. Der Umbau der Sportanlage Waldschlösschen nimmt seinen geplanten Lauf: "Das Projekt ist auch nicht mehr zu stoppen", versicherte Bürgermeister Stefan Freitag bei der Mitgliederversammlung des TuS Neviges.

Bis Sommer 2011 soll die Anlage fertiggestellt sein. Die Sanierung und Umrüstung auf Kunstrasen ist eine entscheidende Voraussetzung für die angestrebte Fusion mit dem FC Tönisheide, wie Dieter Scholten betonte. Im Vorstandsbericht nahm der TuS-Vorsitzende Stellung zum Stand der Verhandlungen.

Zuvor hatte Scholten das Jahr 2009 bilanziert. Mit 831 Mitgliedern zum Jahresende - 291 davon Jugendliche - sei der Abwärtstrend der letzten Jahre gestoppt, die Fluktuation jedoch noch immer sehr groß. Sorge bereite dem Vorstand weiterhin die Entwicklung der heimischen Wirtschaft.

Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Hartz IV mache auch vor den TuS-Mitgliedern nicht halt. Weitere Auswirkung sei ein Minus bei den Werbeeinnahmen. Scholten wiederholte seine Kritik an der Erhöhung der Sportstättennutzungsgebühren. Es sei nicht zu erkennen, wofür das Geld verwendet werde: Vom ursprünglichen Sinn, Möglichkeiten zum Energiesparen zu schaffen, sei bisher nichts zu sehen. Die Arbeiten etwa an der Halle Burgfeld würden ja nicht aus den Gebühren, sondern aus dem Investitionspaket des Bundes finanziert.

Wichtigstes Thema war indessen die Fusion. Eine schnelle Entscheidung hatte schon Frank Holstein bei den Abteilungsberichten gefordert: "Wir brauchen die Fusion, um mit anderen Vereinen konkurrieren zu können", betonte der Leiter der Fußballjunioren, der ansonsten Schwierigkeiten prophezeite, Mannschaften im Jugendbereich aufstellen zu können.

Der Fußball sei jedoch aufgrund der Platzfrage insbesondere für den FC der Knackpunkt, sagte Scholten, der von "ehrlichen und vertrauensvollen" Gesprächen und schnellen Übereinstimmungen in den Arbeitsgruppen berichtete.

Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen wurden Hans Günter Kinnen als zweiter Vorsitzender und Eckhard von Zabiensky als Schatzmeister einstimmig im Amt bestätigt.

Laut Stefan Freitag ist die Sanierung am Waldschlösschen in trockenen Tüchern, wenn auch der finanzielle Weg inzwischen verändert sei. Bekanntlich war ursprünglich geplant, den Umbau mit der Verwertung des Jahnsportplatzes gegenzufinanzieren.

Allerdings habe man nicht erwartet, dass die geplante Bebauung mit Einfamilienhäusern eine derart große Kontroverse auslösen würde - Beschwerden der Anwohner rund um den Platz füllten ganze Aktenordner. Nun werde das Projekt aber mit 1,9 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes gestemmt, wobei diese Mittel bis Ende 2011 verbaut sein müssen.

Freitag und Sportabteilungsleiter Michael Bösebeck skizzierten den Zeitplan: Danach werden nächste Woche die Verträge mit einem Generalunternehmer unterschrieben, Mitte Mai soll das Leistungsverzeichnis vorliegen. Im Sommer beginnen die Arbeiten mit dem Abriss der alten Gebäude.

Das neue Gebäude bekommt vier Umkleideräume nebst Sanitäranlagen, Lager- und Technikraum sowie einen Clubraum mit Zugang und Panoramablick zum Platz. Das erhöhe erheblich die Besucherfrequenz, so Freitag zu entsprechenden Erfahrungen am von-Boettinger-Platz.

Das Funktionsgebäude ist mit 520 000 Euro der dickste Einzelposten vor Kunstrasenplatz (350 000 Euro) und Laufbahn (200 000 Euro). Zum Saisonstart 2011/12 soll die Anlage einsatzbereit sein.

Wermutstropfen insbesondere für den TuS: Die angedachte Hausmeisterwohnung ist aus Kostengründen nicht realisierbar - für Freitag das kleinere Übel vor qualitativen Abstrichen an der Anlage, da in unmittelbarer Nähe eine städtische Wohnung verfügbar sei. Mit einer verstärkten Dachplatte sei jedoch das Aufsatteln einer Wohnung jederzeit möglich, so Freitag:

"Wir sehen durchaus, wie wichtig Ansprechpartner vor Ort sind." Weil Velbert im Nothaushalt fährt, könne die Stadt das Geld dafür aber zur Zeit nicht beisteuern, dies sei vielleicht nach Veräußerung des Jahnsportplatzes denkbar.