Neviges: Pfeifenorgel wird mit einem Lkw zum Mariendom gebracht
Kirche: Am Mittwoch werden die Orgelpfeifen geleiefert. Die restlichen Teile kommen am Freitag.
Neviges. Rund 300 Kilometer von Hildesheim in Niedersachsen nach Neviges haben die Orgelpfeifen in einem Lkw zurückgelegt, wenn sie heute am Mariendom eintreffen. Eine lange Reise für die empfindlichen Klangkörper der Stockmann-Orgel, die bisher in der Hildesheimer St.Antoniuskirche als Ausbildungsorgel gedient hat.
Doch über den sicheren Transport der insgesamt acht Meter hohen und sieben Meter breiten Orgel macht Pater Herbert Schneider, der auch der Vorsitzende des Fördervereins ist, keine Sorge. "Den Transport und den Aufbau übernimmt eine Orgelbau-Firma aus Kevelaer - die haben viel Erfahrung", meint Pater Herbert. Am Freitag sollen die restlichen Teile der Pfeifenorgel in Neviges eintreffen. "Bereits am Montag in einer Woche beginnen dann die Aufbauarbeiten auf der Empore", erzählt Pater Herbert.
Insgesamt 200000 Euro kostet der Umbau der Orgel. Zwar ist das Erzbistum Köln für den Ankauf, Abbau und Umsetzung der Orgel in Vorkasse gegangen. Doch über kurz oder lang müssen die Nevigeser einen Eigenanteil 75000 Euro leisten. Pater Hebert: "Durch Spenden ist zwar schon Geld zusammengekommen. Momentan ist es ungefähr die Hälfte des Betrages. Aber wir sind weiterhin auf Unterstützung angewiesen." Vor allem auch weil die Orgel um weitere 100 Pfeifen erweitert werden soll, um sie so den Gegebenheiten des Doms anzupassen.
Denn eigentlich ist die Orgel, die 1976 von der Firma Stockmann gebaut wurde und 2001 general überholt mit ihren 25 Registern zu klein für den geräumigen Mariendom. "Strenggenommen ist diese Orgel für die Nevigeser Wallfahrtskirche zwar nicht groß genug - man bräuchte eine mit 60 Registern.
Doch diese neu bauen zu lassen, würde etwa 600 000 bis 700 000 Euro kosten", sagt Erzdiözesanbaumeister Martin Struck. Dieses Geld haben aber weder das Erzbistum, das generell den Gemeinden keine neuen Orgeln mehr spendiert, noch die Franziskaner als Verantwortliche für die Wallfahrtskirche.
Weitere Spenden für die neue Orgel soll ein Benefizkonzert am Sonntag im Anschluss an die Nachmittagsandacht um 16 Uhr bringen. Organistin Ursula Klose und Sopranistin Marianne Richter präsentieren geistliche Lieder von Johann Sebastian Bach. Weiterhin hofft der Förderverein aber auch auf neue Mitglieder und Spenden von Wallfahrern. Pater Hebert: "Der aktuelle Stand der Spendensumme wird auf einem Spendenbarometer im Dom angezeigt."
