Neviges: Wohnen mit Dom-Blick
Ein privater Bauherr plant ein luxuriöses Anwesen auf dem früheren Gelände des Schwesternheims.
Neviges. Als eine "hochwertige Wohnlage" in Neviges beschreibt die Stadt die Ansembourgallee und die Hospitalstraße. Und in der Tat: Das Grundstück, das Anlass für die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes ist, bietet einen atemberaubenden Ausblick auf das Ensemble rund um den Mariendom. Am Dientag berät der Bezirksausschuss den Bebauungsplan.
Ein privater Investor plant auf dem Areal des ehemaligen Schwesternwohnheims ein Einfamilienhaus - mit einer Grundfläche von 600 Quadratmetern. Wer der Käufer und Bauherr ist, wollte die Stadtverwaltung nicht preisgeben. Nach Informationen der WZ soll es sich um einen örtlichen Unternehmer handeln.
Wer auf dem 6400 Quadratmeter großen Grundstück steht und in Richtung Tal schaut, thront direkt über der Wallfahrtskirche. Einst befand dort das Schwesternwohnheim, das aber mehr als 15 Jahre leer stand, bevor der neue Besitzer des Areals das Gebäude abreißen ließ.
Vor sieben Jahren noch wollten die Kliniken St. Antonius dieses Gebäude kernsanieren und einen Wohnpark für Senioren schaffen - mit 70 Wohnungen und Appartements. Ein Vorhaben, das jedoch nicht zu realisieren war. Auch ein privater Investor fand sich dafür nicht.
Nun soll durch eine Änderung des bestehenden Bebauungsplanes Wohnungsbau erst einmal möglich gemacht werden. Im neuen Flächennutzungsplan Velbert 2020 ist das Areal bereist als Wohnbaufläche dargestellt. "Ein zwingend zu sichernder Bedarf an Krankenhauseinrichtungen an diesem Standort ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erkennbar", heißt es in der Vorlage für den Bezirksausschuss.
Das gesamte Plangebiet ist durch Einzelhausbebauung aus den 1950er-Jahren prägt. Die Grundstücke sind großzügig geschnitten und in der Regel größer als 500 Quadratmeter.
Allein 600 Quadratmeter groß soll die Grundfläche des Einfamilienhauses sein, das der Investor auf dem einstigen Krankenhausgrundstück bauen will. Die übrigen Flächen sollen laut Stadt als Zufahrten und Garten genutzt werden. Mit der Änderung des Bebauungsplan will die Stadt aber auch weitere Neubauten entlang der Ansembourgallee und der Hospitalstraße ermöglichen. Um eine zu dichte Bebauung zu verhindern, soll eine Mindestgrundstücksgröße von 500 Quadratmetern festgelegt werden. Maximal fünf Wohngebäude mit bis zu zehn Wohnungen könnten dann entstehen. Im Bezirksausschuss soll am Dienstag ein entsprechender Satzungsbeschluss gefasst werden.