Bluesfestival Lintorf: Versuchsballon ist abgehoben

Gelungene Premiere: Im nächsten Jahr kommen wieder bekannte Musiker.

Lintorf. "Man muss nicht aus dem Mississippi-Delta kommen, um den Blues zu spielen", lacht Volkmar Baumegger. Der Bluesfan ist aus Viersen nach Lintorf gepilgert, um die Creme de la Creme der heimischen Musikszene zu sehen. Denn an diesem Wochenende fand im Jugendzentrum "Manege" das erste Ratinger "German Bluesfestival" statt.

"Die großen Namen aus den USA haben wir über das Jahr verteilt hier im Haus, aber wir wollen auch die Deutsche Szene präsentieren", erläutert Manege-Chef Jochen Celler die Idee, sechs Bands aus Deutschland an zwei Abenden auftreten zu lassen. "Wir bekommen so viele Nachfragen von richtig guten deutschen Bands, da war ein Festival einfach eine gute Idee", findet er.

Das findet auch Baumegger: "So viele tolle Bands auf einen Haufen sieht man nicht alle Tage. Und ich kannte vorher nicht mal die Hälfte der Künstler, aber ich bereue nichts", freut er sich.

Lauter zufriedene Gesichter also: Zwischen 60 und 100 Besuchern pro Abend reichen der Manege für die erste Ausgabe des Festivals, die Besucher sind von der erstklassigen Bandauswahl begeistert. Und die Musiker wiederum profitieren von der guten Laune ihres Publikums und von der gemütlichen Clubatmosphäre im Jugendzentrum.

Mit Kerzenlicht, Biertischen und Barhockern ist der eher sachliche Saal in eine schummerige Blues-Kneipe verwandelt, in der die unterschiedlichen Künstler bestens zur Geltung kommen. Da versteht es sich von selbst, dass keine der Bands ohne Zugabe von der Bühne gelassen wird.

Aber es geht fair zu, denn auch die Chemie zwischen den Künstlern stimmt in der kleinen aber vitalen Szene. "Jede Band spielt gleich lange und keine Truppe hat bislang das Limit überschritten", lobt Celler. Deutlich wird an diesem Wochenende wieder einmal, wie vielseitig diese Musikrichtung ist, die sich seit Ende des 19. Jahrhunderts kontinuierlich weiter entwickelt hat und so immer kraftvoll und lebendig bleibt.

Die erste Ausgabe des Festivals ist aber erst der Anfang, der Versuchsballon hat definitiv abgehoben: "Nächstes Jahr starten wir richtig durch", verspricht Jochen Celler, der schon einige große Namen auf der Liste hat. So wird unter anderem Klaus "Major" Heuser, der frühere Gitarrist von BAP in der Manege mit dabei sein. mac