Ratingen: Ein Hauch von großem Kino

Zehn Kinder drehen im Lux einen Trickfilm, der auf dem Jugendfilmvestival „Ratinale“ zu sehen sein wird.

Ratingen. Ein Hauch von großem Kino weht in dieser Woche durch die Kellerräume des Jugendzentrums Lux. Zehn Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahre drehen im Rahmen des Matchball-Ferienprogramms einen eigenen Trickfilm. Bis Freitagnachmittag waren die Dreharbeiten in vollem Gange.

"Jetzt das Raumschiff ganz langsam hochziehen", gibt Regisseur Christian Schenk (12) Anweisungen. Lukas Liebe (12) als Kameramann beobachtet das Bild am Laptop. An der Trickbox lehnt Niklas Czekalla (11). Er hat die knifflige Aufgabe, das Raumschiff, das er mit Drähten steuert, so realistisch wie möglich starten zu lassen.

Der Dreh beginnt, die Kamera läuft. Niklas zieht das Legoschiff nach oben, es verschwindet aus dem Bild. "Das war zu schnell", finden Lukas und Christian. Die Szene muss wiederholt werden, bis alles passt. Dann ist ein weiterer Schritt zum eigenen Trickfilm geschafft.

Die Kinder werden dabei von ihren Kursleitern nur begleitet. "Fast alles machen die Kinder selbst. Das Thema entwickeln, dazu dann das Storyboard mit dem Ablauf schreiben. Und was zum Dreh dazugehört, wie Kulissen- und Knetfigurenbau", sagt Veronika Hutmacher, die mit Matthias Kisselbach und Karl-Magnus Reimann den Workshop leitet.

"Die Kinder sind unheimlich kreativ - und von zehn bis 16 Uhr wirklich voll darauf konzentriert, den Film fertig zu stellen", lobt Kisselbach. Das Ergebnis soll dann nicht nur beim Jugendfilmfestival Ratinale eingereicht werden.

Auch bei den Trickfilmwettbewerben vom Tigerentenclub des Südwestrundfunks und von dem der Filmothek Jugend NRW wird mitgemacht. "Beide haben uns angeschrieben, weil sie die Internetseite der Ratinale gesehen haben", sagt Hutmacher nicht ohne Stolz.

"Weil der Wettbewerb vom Tigerentenclub das Thema "Kinder und Zukunft" hat, haben wir unseren Film darauf aufgebaut", sagt der zwölfjährige Jan Höppner. Neben Raumschiffen spielen auch Außerirdische und der Mars eine Rolle. Mehr verraten die Filmer aber nicht, um die Spannung bis zur Premiere zu erhalten. Der Workshop selbst gefällt den Kindern sichtbar. "Es ist cool und macht unheimlich Spaß", findet Jan, der regelmäßig am Matchball-Programm teilnimmt.

Aber es ist nicht nur Spaß, sondern auch harte Arbeit. Für den Film werden über 1.000 Einzelbilder geschossen. Jedes muss zum vorherigen und folgenden Bild passen. "Wenn was kaputtgeht oder man langsam machen muss, braucht man schon Geduld", erklärt Jan.

Die nötige Ausrüstung bekam das Lux von der Filmothek: Trickbox, Laptop und Kamera. Ebenfalls von der Filmothek kam Kathrin Pieh vorbei, die am Freitag am letzten Workshoptag mithalf, Ton und Sprache einzubauen, damit der Film nicht stumm bleibt.