Wülfrath: Suche nach Hohlräumen

Noch bis Montag wird rund um die Stadthalle und das alte Rathaus der Untergrund untersucht.

Wülfrath. Es rumpelt. Es ruckelt. Es schabt. Es bohrt. Vom Geräusch her ähnelt der Lärm dem Handwerkszeug eines Zahnarztes - nur viel lauter. Noch bis Montag dringt der überdimensionale Bohrer in das Erdreich rund um das alte Rathaus und die Stadthalle ein.

Mit schwerem Gerät wird nach möglichen Hohlräumen gesucht, "die der geplanten Bebauung natürlich Probleme machen könnten", sagt GWG-Geschäftsführer Juan Carlos Pulido,

Schon vor den Sommerferien hatte die GWG auf dem Areal des geplanten Einkaufszentrums an der Goethestraße Baugrunduntersuchungen vornehmen lassen. "Dabei sind wir nicht nur, wie erwartet, auf Kalkgestein gestoßen.

Wir haben auch Hinweise auf Karst-Erscheinungen erhalten", sagt Pulido auf WZ-Nachfrage. Im schlimmsten Fall, erläutert der studierte Geograph, könnte das bedeuten, dass im Untergrund Hohlräume sind. Wäre das der Fall, hätte das Auswirkung auf die weiteren Bauphasen.

"Um Klarheit zu erhalten, mussten wir weitergehende Untersuchungen anstellen," sagt der GWG-Chef. Diese Arbeiten stehen bereits vor dem Abschluss. "Die Ergebnisse sehen wohl gut aus", hat Pulido keine Bedenken, dass der Baugrund für Verzögerungen des Projekts sorgen könnte.

Bis Oktober, kündigt der GWG-Chef an, könnten detailliertere Entwürfe und Ansichten des Baukomplexes vorliegen. "Wir stehen im engen Kontakt zu den Planern der Stadt. Da ist ein stetiger Austausch."

Klar ist mittlerweile auch, wo der Haupteingang der "Neuen Mitte" sein soll: gegenüber dem Eingang der Kreissparkasse am Diek. "Eine Spiegelung, also ein Eingang gegenüber dem Spring, ist nicht möglich", so Pulido. Da über die Parkstraße die Parkplätze des Einkaufshauses angesteuert werden, könne dort nicht der Eingang sein.

Offen ist hingegen noch, wie lange die GWG in die direkten Projektentwicklung eingebunden bleibt. "Das gibt es viele denkbare Möglichkeiten", sagt Pulido. So könnte die Stadttochter nach der Fertigstellung der Bauleitplanung das gesamte Vorhaben an die Investoren übergeben.

Eine andere Variante: GWG und Investoren bilden eine Projektgesellschaft und errichten gemeinsam das Einkaufszentrum, "und wir steigen dann aus. Weil als Betreiber wollen wir nicht auftreten. Und zwischen diesen Varianten gibt es noch viele andere Spielarten".