Wülfrath: Kinospaß im Regenmantel
Trotz Schmuddelwetters kamen die Wülfrather zahlreich zum Tunnelflimmern am Samstagabend.
Wülfrath. Regnet es noch, oder bleiben wir verschont? Das war wohl die drängendste Frage, als am Freitagabend der Startschuss fürs "Tunnelflimmern" fiel.
Pünktlich um 19.30 Uhr öffneten sich die Türen zum Mondscheinkino vor dem Zeittunnel, und irgendwie schien es, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Himmel seine Schleusen öffnete.
"Wir ziehen das hier auf jeden Fall durch", kündigte Kulturamtsleiterin Andrea Gellert an, und mehr als 100 Wülfrather zogen mit. Bepackt mit warmen Decken und Regenschirmen pilgerten sie zum Freiluftkino, um sich die wunderbare französische Komödie "Willkommen bei den Sch´tis" anzuschauen.
"Wir waren im vergangenen Jahr schon hier. Man bekommt Routine", sagt Carolin Seeber. Den Schirm für den Notfall hatte sie in der Tasche, die Wolldecke lag auf ihrem Schoß. So konnte eigentlich nicht mehr viel schief gehen. "Wir sind ja nicht aus Zucker. Das ist einfach ein besonderes Kinoerlebnis, das man nicht jeden Tag hat", sagt sie, während sie sich mit einem Schluck Früchtepunsch mit Rum aufwärmt.
Ein Getränk, das am Freitagabend offenbar im Trend lag, wie Renate Tertel von der WüRG verriet. Auch andere Kinogäste waren übrigens in Sachen Kälteschutz durchaus erfinderisch. So wie Holger Schirra, der noch schnell die alte Motorradhose aus dem Schrank gekramt hatte. Gegen eventuelle Regenschauer war er auch bestens gewappnet. "Ich hab mir Abdeckfolie aus dem Baumarkt besorgt. Da kann man auch noch durchschauen", verrät er.
Trotz des ungemütlichen Wetters hatte es sich übrigens auch Bürgermeisterin Claudia Panke nicht nehmen lassen, das Tunnelflimmern zu eröffnen. "Man würde sich schon einen warmen Sommerabend wünschen", sprach sie wohl den meisten Cineasten aus der Seele. Einer, dem die Wetterkapriolen offenbar nur wenig anhaben konnten, war Mark Rieder.
Der Wuppertaler Filmexperte und Mitveranstalter des renommierten Talflimmerns ist Hauptorganisator des Wülfrather Open Air-Kinos. Er blieb trotz dunkler Wolken gelassen. "Ich bin in Wuppertal groß geworden, da lebt man mit so was", sagt er schmunzelnd. Bei der Filmauswahl achtet er vor allem auf die Familientauglichkeit der Filme: "Es sollten keine Filme gezeigt werden, die nicht auch Kinder sehen können".
Am kommenden Wochenende flimmern übrigens noch mal zwei Filme über die große Leinwand vor dem Zeittunnel. "Vielleicht ist dann besseres Wetter", hofft Kulturamtsleiterin Petra Gellert.