Poco lädt wieder in sein Baudenkmal ein
Zwei Millionen Euro investierte der Möbel-Discounter in den Traditionsstandort.
Wülfrath. Bei der Schnäppchenjagd im Möbelhaus Poco merken wohl die wenigstens Kunden, dass sie gerade durch ein Baudenkmal schlendern. Wo heute Einbauküchen und Wickelkommoden angeboten werden, stand vor 250 Jahren erst eine Drahtzieherei, später eine Weberei. Mittlerweile ist die Adresse Mettmanner Straße 42 als Poco-Einrichtungsmarkt bekannt — oder auch als „Teboflor“ — wie der Markt bei der Eröffnung 1974 noch hieß.
Jetzt beginnt ein neues Kapitel für das Gebäude, denn der zwei Millionen Euro teure Umbau, ist größtenteils abgeschlossen. „Das ist für uns auch ein Stück Zukunftssicherung am Standort“, sagt Marktleiter Christian Campe. „Wir stehen seit mehr als vier Jahrzehnten zum Standort und werden das auch künftig tun.“
Am Samstag, 3. September, lädt Poco nun zur „Neueröffnung“ ein. Eigentlich wäre der Begriff „Aktionstag“ passender, denn der Markt war zu keinem Zeitpunkt außerplanmäßig geschlossen. Selbst als acht Wochen das gesamte Erdgeschoss ausgeräumt werden musste, verkaufte der Discounter in provisorischen Zelten weiter. „Wir haben während der Umbauphase schon Umsätze verloren, aber das hatten wir eingeplant“, sagt Vertriebsgeschäftsführer Thomas Kurz. Größte Herausforderung war die Sanierung des Daches.
Jetzt machen die 5000 Quadratmeter Präsentationsfläche wieder etwas her. Dass das zuletzt nicht mehr unbedingt der Fall war, daraus macht Kurz keinen Hehl. „Unsere Bestandsmärkte sind in der Vergangenheit teils hinten runtergefallen“, sagt er. Nun aber das positive Zeichen für die 60 Mitarbeiter vor Ort: Der Möbeldiscounter bekennt sich ganz offensichtlich zu Wülfrath, einer von bald 118 Poco-Filialen.
Die Aufwertung orientiert sich an den Käufern. Kurz erklärt: „Auch der Discount-Kunde ist anspruchsvoller geworden. Früher konnten sie noch aus der Holzbox und vom Boden verkaufen.“ Mittlerweile soll sich die Präsentation den Möbelhäusern annähern. So gibt es einen Rundweg durch die Ausstellung und der Möbel-Anteil wurde von 50 auf 60 Prozent angehoben. Die restlichen Produkte ähneln der Palette eines Baumarktes.