Ratingen: 140 Biker erleben die große Freiheit auf Chrom-Legenden

Harley-Davidson-Fahrer trafen sich am Wochenende zur Jahresanfahrt in Ratingen.

Ratingen. Ein unbeschreibliches Dröhnen schallt durch die Luft, ein tiefes Brummen, das den Boden vibrieren lässt. Dann kommen sie: etwa 140 Mitglieder des Harley-Davidson-Clubs Deutschland. Auf ihren vor Chrom blitzenden Maschinen verlassen sie in Schrittgeschwindigkeit das Gelände der Ratinger Jugendherberge und gehen auf Tour.

Von Donnerstag bis Sonntag waren die Motorradfans zu Gast in Ratingen. Sie feierten und bereiteten sich auf ihre erste offizielle Jahresanfahrt vor. Am Samstag lautete ihr Ziel nach 100 Kilometer Wegstrecke: das Neanderthalmuseum in Mettmann.

Doch bis sie dort ankamen, sorgten sie für Aufsehen und staunende Gesichter: Denn eine Prozession von mehr als 100 Harleys ist kaum zu übersehen. Und erst recht nicht zu überhören. "Die Maschinen hört man schließlich lange, bevor man sie zu Gesicht bekommt", sagt Heinz Geller, Regionalsprecher des Clubs.

Überhaupt: Eine Harley-Davidson zu fahren, ist reine Einstellungssache. "Das sind einfach die besten Maschinen, die rappeln noch richtig, man spürt einfach, dass man noch ein richtiges Motorrad unter sich hat", schwärmt Geller. Und wenn es um die legendären Harleys geht, dann darf natürlich ein Klischee nicht fehlen: "Der Film Easy Rider hat das Image von den Harleys zwar geprägt", gibt Geller zu. Mit der Realität habe das allerdings wenig zu tun. "Wir sind ein Familienclub. Bei dem Treffen hier ist von den Großeltern bis zu den Enkeln alles dabei, sogar die Hunde sind mitgekommen."

In der Tat, auf dem Gelände der Jugendherberge treffen sich alte Bekannte wieder, Maschinen werden begutachtet und Tipps für gute Ausflugsstrecken ausgetauscht. Und bei einem Blick auf die Motorräder fällt eines auf: keine Harley gleicht der anderen.

Das weiß auch Norbert Natusch, Gründungsmitglied des Harley-Clubs. "Die werden nach dem Kauf immer umgebaut und mit jeder Menge Schnickschnack versehen." Von den unterschiedlichsten Lackierungen bis zu aufgemalten Flaggen, Satteltaschen, und extra Sirenen ist alles dabei. Besonderer Hingucker sind bei dem Treffen die Harleys mit Beiwagen, auf einem fahren sogar zwei Dackel mit und halten ihre Nasen in den Wind.