Ratingen: Bahn macht den ersten Schritt
Modernisierung: Die Bahn geht jetzt die Sanierung Ratingen Ost an. Die Stadt arbeitet derweil noch an einem Konzept für das Bahnhofsgebäude.
Ratingen. Noch macht der Ratinger Bahnhof wenig her. Wer erstmals dort ankommt, den empfängt ein in die Jahre gekommener Bahnsteig, ein marodes Gebäude und jede Menge Schmutz. Das soll sich, darin sind sich alle Akteure einig, bald ändern.
Die Bahn AG, die für alle Einrichtungen rund um die Gleisanlagen zuständig ist, hält nun das Geld für die Sanierung bereit. 1,33 Millionen Euro stehen seit dem jüngsten Beschluss des Landes-Bauausschusses zur Verfügung, um das Notwendigste zu tun.
Am teuersten wird dabei, den Bahnsteig auf seiner ganzen Länge von etwa 200 Metern anzuheben. 76 Zentimeter über der Schienenoberkante sollen es genau sein, damit Zugeinstieg und Bahnsteigkante auf einer Ebene liegen. Außerdem wird eine Info-Stele installiert, die auf Knopfdruck eine Sprechverbindung mit der Sicherheitszentrale in Düsseldorf herstellt - etwa, um etwas über Verspätungen zu erfahren oder im Notfall ein Taxi zu rufen.
Dazu kommen ein Wege-Leitsystem und neue Hinweisschilder. Nicht ganz billig ist auch die geplante Videoüberwachung. "Das hängt davon ab, ob es eine Rundum-Kamera, oder eine starre mit Weitwinkel wird", erklärt Bahnsprecher Torsten Nehring.
Doch da die Tücke im Detail steckt - und noch nicht alle Pläne bis ins Letzte stehen, bittet Nehring um Geduld: Frühstens Ende des Jahres werde der genaue Ablauf feststehen. Bis dann die letzte Schraube festgedreht ist, können leicht noch einmal zwei oder drei Jahre vergehen. Spätestens 2013 soll aber alles fertig sein.
Da könnte die Stadt mit ihrem Bahnhofsgebäude etwas schneller sein. Was damit passieren soll, steht zwar noch in den Sternen, doch es mangelt nicht an Ideen. Eine ganze Reihe von Anträgen ist dazu in den vergangenen Monaten aus der Politik bei der Stadtverwaltung eingegangen. "Die werden wir alle in eine Vorlage einarbeiten und uns dazu positionieren", kündigte Dezernent Rolf Steuwe an.
Das gilt auch für eine Idee, die bisher von fast allen Fraktionen aufgegriffen wurde: Der Ostbahnhof als Jugend-Kulturzentrum. "Wir können uns kulturelle Angebote vorstellen", sagt Steuwe dazu vorsichtig, "haben uns aber noch nicht aufgestellt."
Wichtig sei auch, die wirtschaftliche Seite in Form einer möglichen Verpachtung im Blick zu behalten. Außerdem würde noch geprüft, ob Förderprogramme für das Projekt in Frage kommen. In der zweiten Jahreshälfte soll die Vorlage beratungsreif sein.