Ratingen: Grundstücke - Fürs eigene Heim muss man noch tiefer in die Tasche greifen
Gutachter legen aktuelle Richtwerte und den Marktbericht vor. In Top-Lagen werden 560 Euro pro Quadratmeter fällig.
<strong>Ratingen. "Repräsentatives Haus in Top-Lage, Garten und herrlicher Terrassenanlage, zwei Garagen, Neubau; Kaufpreis 965 000 Euro". Wer Ratinger Immobilienanzeigen liest, muss sich an ein gehobenes Preisniveau gewöhnen. Und Hausbesitzer oder künftiger Häuslebauer sind Jahr für Jahr gleichermaßen auf die Zahlen rund um den Ratinger Grundstücksmarkt und die aktuellen Bodenpreise gespannt. Jetzt hat der Gutachterausschuss die Käufe und Verkäufe des vergangenen Jahres analysiert und die aktuellen Zahlen im Grundstücksmarktbericht und in der Bodenrichtwertkarte veröffentlicht. Wie bedeutend dieser Markt insgesamt ist, belegen die Umsatzzahlen: So wurden im vergangenen Jahr mit 1012 Kaufverträgen die beeindruckende Summe von 355 Millionen Euro umgesetzt. Knapp die Hälfte davon entfiel auf Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen (insgesamt 877 Verträge), im gewerblichen Bereich wurden mit 51 Kaufverträgen rund 166 Millionen Euro bewegt. Der Rest entfällt auf Mehrfamilienhäuser, Flächen für Land- und Forstwirtschaft.
Grundstückspreise stiegen im vergangenen Jahr weiter an
Nicht erfüllt hat sich die Hoffnung auf sinkende Grundstückspreise - im Gegenteil: Für Gewerbeflächen blieben die Preise auf hohem Niveau unverändert, für Wohnbaugebiete zogen sie um 1,5 Prozent weiter an. In guten Lagen müssen im Durchschnitt 345 Euro pro Quadratmeter hingeblättert werden, in mittleren 305 und in mäßigen rund 240 Euro. Spitzenreiter nach oben ist diesmal die Top-Lage Brügelmannweg und westlicher Teil der Schillerstraße mit 560 Euro, der stadtweit niedrigste Bodenpreis muss in der Einflugschneise in Tiefenbroich bezahlt werden: 180 Euro. Auffallend ist, dass die Richtwerte in Lintorf, Eggerscheidt, Breitscheid und Homberg nahezu unverändert blieben, während die Grundstückspreise in den citynahen Stadtteilen (Ost, Mitte und West) und in Hösel stiegen. Bei den bebauten Grundstücken wechselten 300 Ein- und Zweifamilienhäuser (33 neue, 267 gebrauchte) ihre Besitzer. Drei Viertel davon sind Doppelhaushälften und Reihenhäuser. Auch deren Preise haben erneut angezogen: Für neugebaute Doppelhaushälften sind im Schnitt 320 000 Euro zu zahlen (plus 9,5 Prozent), für Reihenendhäuser immerhin noch 275 000 Euro. Dass gebrauchte Objekte kaum preiswerter zu haben sind, liegt vor allem daran, dass deren Grundstücke meist deutlich größer geschnitten sind. Beispiel: Heutige Reihenmittelhäuser stehen auf durchschnittlich 186 Quadratmetern großen Grundstücken, vor 25 Jahren war die noch 260 Quadratmeter groß.Bei Eigentumswohnungen wurden überwiegend gebrauchte Immobilien verkauft. Bei den neu gebauten ist das Preisniveau durchschnittlich um drei Prozent gefallen. In Ratingen Mitte liegen die Preise jetzt bei 1895 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, in Lintorf bei 2150 Euro und in Ost sogar bei 2455 Euro.
Der Grundstücksmarktbericht und die Bodenrichtwertkarte sind im Technischen Rathaus, Minoritenstraße 3 (Zimmer 309/310) erhältlich (25/30 Euro).