Wülfrath: Bolzplatz Ulmenweg - „Kinder sollen spielen dürfen“
Anwohner beklagen sich über Lärm und Belästigungen durch Spielplatznutzer. Die Stadt will aber keine Einschränkungen der Spielzeiten vornehmen.
Wülfrath. Einst war diese Anlage ein Vorzeigeprojekt Wülfrather Kinderfreundlichkeit: Kinder, Eltern und Politiker wirkten zusammen, um Spiel- und Bolzplatz im Bereich zwischen Kastanienallee, Ulmenweg und Schlehenweg zu erstellen. Nun gibt’s dort Ärger. Anwohner des gerade erst besiedelten Schlehenwegs beklagen Lärm und Störungen bis in die späten Abendstunden hinein. Auch sollen Jugendliche Anwohner belästigt, Grundstücke beschmutzt und Fenster beschädigt haben.
"Da hat sich eine Menge Wut aufgestaut"
Im Jugendhilfeausschuss sprach Matthias Tertel (Grüne/WWG) das Thema an. Anwohner des Schlehenweges hatten sich an ihn gewandt, nachdem verschiedene Anfragen bei der Stadt unbeantwortet blieben. Seine Erkenntnis: "Da hat sich eine Menge Wut aufgestaut." Er skizzierte die Problemlage, wie sie ihm geschildert wurde. Demnach sei der Fangzaun hinter den Toren des Bolzplatzes zu niedrig. Bälle würde immer wieder in den Gärten landen. Abends würden junge Leute sich dort treffen - und das in einer störenden Lautstärke. Der Spielplatz und die Anwohnerkritik - für Jugendamtsleiter Hans-Werner van Hueth alles andere als neu. "Mit diesem Spielplatz haben wir seit Beginn Schwierigkeiten", sagte er. Früher seien er und der damalige Bürgermeister Ulrich Eilebrecht wiederholt vor Ort bei Anwohnern gewesen und hätten versucht, zu vermitteln und zu schlichten. "Alle, die damals dort gebaut haben, wussten, dass dort ein Spielplatz geplant war", so van Hueth. Für die neuen Bewohner am Schlehenweg, die direkt an den Bolzplatz grenzen, sei das Areal auch nicht zu übersehen gewesen. Van Hueth räumte ein, dass die Ballfangzäune defekt sind. Es werde geprüft, ob sie erneuert und gegebenenfalls erhöht werden. Mit Kosten von 6000 bis 7000 Euro sei zu rechnen. Dass die Spielzeiten auf dem Gelände eingeschränkt werden sollten, wie das einige Anwohner fordern, lehnte van Hueth ab: "Wir wollen als Stadt keine Einschränkung der Spielzeit." Schließlich wolle Wülfrath eine kinderfreundliche Stadt sein.Die Politik unterstützte mehrheitlich van Hueths Position. "Kinder sollen und müssen spielen können", sagte zum Beispiel Klaus H. Jann (DLW). "Die Nutzung darf nicht eingeschränkt werden", bekräftigte auch Stephan Mrstik (SPD). Hans-Werner van Hueth kündigte außerdem an, dass es in Kürze einen Ortstermin am Ulmenweg geben werde.