Ratingen. Ein echtes "Dönerwetter" erlebten die Besucher am Donnerstagabend im Freizeithaus West am Berliner Platz. Denn so lautet der Titel des neuen Programms von Ratingens Nachwuchscomedian Nummer eins, Volkan Erik. Der 25-Jährige ist selbst im Stadtteil aufgewachsen und zur Schule gegangen. Kein Wunder also, dass nur wenige Plätze zur Premiere leer blieben.
Der 25-Jährige wagt sich an eine durchgängige Handlung
Für sein zweites Soloprogramm hat Erik sich erstmals an eine mehr oder weniger durchgängige Handlung getraut: Als Önder Önderoy, Deutschtürke in zweiter Generation, muss er den vom Vater übernommenen Dönerladen in Düsseldorf-Bilk gegen gierige Spekulanten beschützen. Immerhin ist die Imbissbude seiner Meinung nach ein Stück deutscher Geschichte: 1965 war sie die erste ihrer Art in der Landeshauptstadt, vor allem aber soziales und kulturelles Zentrum des kauzigen Kiez, der in Form von unzähligen skurrilen Gestalten über die Bühne poltert. Clou des Ganzen ist, dass der Comedian jede einzelne auftretende Figur selbst verkörpert, was nicht nur schauspielerisch, sondern auch logistisch eine bemerkenswerte Leistung darstellt. Denn lange Pausen zum Kostümwechsel sind ausgeschlossen. Und er macht es sich nicht gerade leicht, sondern gibt gleich zu Anfang seine ganz persönliche Version des Sketchklassikers schlechthin: Bei ihm heißt er "Döner for One" und gerät Dank einer ganzen Flasche Raki zur vergnüglichen Katastrophe. Zwar wird die Rahmenhandlung weitgehend außer Acht gelassen und die glückliche Auflösung am Ende ist auch nicht die eleganteste, aber darum geht es ja eigentlich auch gar nicht. Volkan Erik will unterhalten und tut das mit vollstem Körpereinsatz. Er singt, er tanzt und vor allem schüttelt er eine herrlich gestörte Figur nach der anderen aus dem Ärmel - vom Edelproll Murat über Pantoffelheld Anatol und seine Übergattin Ayshe bis zum erfolglosen Zauberlehrling Mario Potter. Gut zwei Stunden lang zieht er alle Register seines Könnens, zu dem auch eine große Portion Improvisationstalent gehört. Da wurde es keine Sekunde langweilig.