Ratingen: Dicker Turm - Ein Schutzengel für den Turm

Die Jonges werden das Gebäude sanieren und feierten am Wochenende den Beginn der Arbeiten.

Ratingen. Georg Hoberg machte am Samstag ein zufriedenes Gesicht: "Es hat sich gelohnt. Jetzt wissen wir, dass die Renovierung des historischen Gebäudes in der Ratinger Bürgerschaft große Akzeptanz findet." Der Baas der Ratinger Jonges freute sich über ein gelungenes Turmfest. Zu dem hatte der Heimatverein eingeladen, um den Beginn eines besonderen Projekts zu feiern. Die Jonges wollen den Dicken Turm sanieren. Und sie staunten nicht schlecht ob des großen Andrangs auf der Turmstraße. Rund 500 Ratinger dürften dem Gemäuer wohl einen Besuch abgestattet haben.

Groß war auch die Schar der prominenten Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft. Ratingens Ehrenbürger Ferdinand Trimborn stattete dem Turmfest einen Besuch ab. Kirchlichen Beistand hat das Sanierungsprojekt ohnehin. Pfarrer Ulrich Brinkmann (evangelische Stadtkirche) hatte als Geschenk sogar einen Schutzengel mitgebracht; andere wiederum überreichten Briefumschläge mit Geld.

Baudezernent Ulf-Roman Netzel sah sich das zu sanierende Bauwerk an. Ob er sich Anregungen holen wollte, wie das Rathaus auf ähnliche Art zu renovieren sei? "Nein, nein", antwortete Netzel. "Ich bin stolz darauf, dass Ratingen solch geschichtsträchtige Immobilien zu bieten hat. Das muss erhalten bleiben."

Über mangelnde Beschäftigung konnten sich Günter Barz und Klaus Hamcher nicht beklagen. Beide boten Führungen durch den dicken Turm an. Über 300 Frauen und Männer nahmen dieses Angebot an und zwängten sich durch die steilen Treppen. Oben angekommen staunten sie nicht schlecht, dass der Dicke Turm überhaupt kein Dach hat. Wie eine Sonnenterrasse präsentierte sich der obere Raum.

Das wird aber nicht so bleiben. Denn die 70 Quadratmeter große "Noch-Terrrase" soll ein flach geneigtes Dach mit einer Glaspyramide erhalten. Später wird dieser Raum unter anderem als Tagungsraum für den Jonges-Vorstand dienen.

Ende des Monats wird mit den Arbeiten begonnen. Im Sommer soll Richtfest sein. "Ich denke, im Juli werden wir die Bevölkerung zu einem zweiten Turmfest einladen", erklärte Jonges-Baas Hoberg - und ist fest davon überzeugt, dass alles gut geht. Dafür spricht der geschenkte Schutzengel. Und der hat Verstärkung erhalten. Denn eine Abordnung der Funken "Rot-Wiss" war in schmucken Uniformen gekommen, um zu erklären, dass sie die Patenschaft für den Dicken Turm übernehmen wollen.