Ratingen: Kompromiss - Der FDP-Streit ist beigelegt
Die Fraktion hat sich auf Horst Becker als Vorsitzenden geeinigt. Parr: „Die Arbeit im Rat wird fortgesetzt.“
Ratingen. Eine Woche vertrauliche Gespräche, Krisensitzungen mit dem Bundestagsabgeordneten und dem neuen Stadtverbandsvorsitzenden, Kompromisse auf beiden Seiten - der Streit in der FDP-Fraktion ist beigelegt. Das teilten die Liberalen am Sonntag mit. "Die FDP-Fraktion wird ihre erfolgreiche und für den Rat der Stadt unverzichtbare Arbeit geschlossen fortsetzen", erklärte Bundestagsabgeordneter Detlef Parr. Er war in seiner Funktion als Kreisvorsitzender als Schlichter angerufen worden.
Zur Erinnerung: Die vierköpfige FDP-Fraktion war vor zehn Tagen daran gescheitert, sich bei den turnusgemäßen Neuwahlen des Fraktionsvorstands zu einigen. Und es wurde ein Riss in der Fraktion offenbar. Die Frontlinien verliefen zwischen Hannelore Hanning und Horst Becker. Erstere hatte Ansprüche auf den Fraktionsvorsitz angemeldet. Letzterer sprach von einer nicht vorhandenen Vertrauensbasis. Weshalb es auch mit Hanning-Unterstützer Marcel Heckermann und Beckers Weggefährten Werner Uferkamp zu keiner Einigung kam.
Die ist jetzt aber getroffen. Becker, Hanning, Heckermann und Uferkamp unterzeichneten am Samstag eine Vereinbarung über eine Neustrukturierung ihrer Zusammenarbeit. Danach soll die Transparenz und die wechselseitige Kommunikation gesichert werden. Horst Becker bleibt Fraktionsvorsitzender, Hannelore Hanning seine Stellvertreterin. Zusätzlich wurde beschlossen, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. So sollen fachpolitische Sprecher aus der Partei die Ratsmitglieder künftig unterstützen. "Die Partei soll künftig mehr in die Pflicht genommen werden. Auch von ihr, nicht nur von der Fraktion, sollen Impulse ausgehen", sagte Detlef Parr Sonntag. Eine Aufgabe für den neuen Vorsitzenden Roland Liebermann, der mit der Fraktion im Team zusammenarbeiten soll.
Horst Becker und Werner Uferkamp werden bei den Kommunalwahlen 2009 nicht wieder kandidieren. Im September 2008 soll aber über den Fraktionsvorsitz noch einmal nachgedacht werden.